Champions League: Real Madrid schlägt Chelsea erneut 2:0 und steht im Halbfinale
Ähnlich wie in der vergangenen Saison hatte Real Madrid einen Zwei-Tore-Vorsprung ins Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Chelsea mitgebracht. Der Unterschied: Das zweite Spiel war in diesem Jahr in London, die Form der "Blues" galt dagegen als unterirdisch. Die Rolle des Favoriten war somit eindeutig definiert.
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1. Halbzeit: Engagiertem Chelsea fehlt die Durchschlagskraft
Wider allen Erwartens zeige sich das Team von Interimstrainer Frank Lampard ziemlich engagiert in der Anfangsphase und setzte Real mit hohem Pressing früh unter Druck. Die zunächst einzige Chance hatte N'Golo Kante (11.), der nach einer Flanke von rechts plötzlich aus halbrechter Position im Strafraum frei zum Abschluss kam, den Ball jedoch neben das Tor setzte.
Madrid wachte langsam auf und übernahm zunehmend die Kontrolle über das Geschehen. Rodrygo (20.) traf nach feinem Dribbling den Außenpfosten, Luka Modric (34.) scheiterte mit einem Schuss unter Bedrängnis an Kepa. Der Kroate setzte kurze Zeit später auch Vinicius Junior (42.) ein, dessen Abschluss aus guter Position jedoch missglückte.
Vor allem das Team von Carlo Ancelotti hatte sich mental scheinbar schon in die Kaffee-Pause verabschiedet, da gab es in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit doch noch einen Aufreger: Nach einer Flanke von Reece James (45.+1) kam Marc Cucurella am Fünfer mit Zeit und Platz an den Ball. Doch Thibaut Courtois verhinderte mit einer starken Parade die kalte Dusche für sein Team.
2. Halbzeit: Rodrygo macht den Deckel drauf
Wäre Real Madrid nicht Real Madrid, hätte der zweite Abschnitt durchaus nochmals spannend werden können. Chelsea begann erneut vielversprechend und hatte durch einen Weitschuss von Enzo Fernandes (55.) nach Standard sowie einer Einzelaktion mit Abschluss aus rund 16 Metern von Kai Havertz (57.) erste Situationen in Richtung Courtois.
Doch Real Madrid ist nun mal Real Madrid - und bestraft seine Gegner in der Königsklasse eiskalt: Rodrygo (58.) wurde von Eder Militao auf rechts geschickt. In einer brasilianischen Dreicks-Kombination fand dieser Vinicius Jr., nachdem Karim Benzema am Ball vorbeigesegelt war. Vinicius Jr. hatte erneut das Auge für Rodrygo, der in die Mitte eingerückt war und den Ball aus kurzer Distanz zum entscheidenden 1:0 über die Linie drückte.
Chelsea hätte nun drei Tore für eine mögliche Verlängerung benötigt. Beide Parteien waren sich bewusst, dass die Messe gelesen ist. Rodrygo setzte in der 80. Minute auch noch für den Schlusspunkt. Vorausgegangen war eine herausragende Einzelaktion von Federico Valverde, der den Ball tief in der gegnerischen Hälfte mustergültig mitnahm, unwiderstehlich in den Strafraum eindrang und auch noch das Auge für seinen Mitspieler bewies.
Real Madrid zieht ins Halbfinale ein und greift nach dem 15. Titel
Die Königlichen ziehen damit insgesamt verdient in ihr 11. Halbfinale der letzten 13 Jahre ein. Dort wartet höchstwahrscheinlich Manchester City. Oder schaffen die Bayern die Sensation in der Allianz Arena?
"Wir haben 60 Minuten sehr gut gespielt und waren sogar die bessere Mannschaft. Auf dem Level musst du die Chancen, die du hast, in Tore ummünzen", so Chelsea-Coach Lampard nach dem Spiel, "Wir haben es einfach nicht geschafft, dieses Tor zu machen."
Auch Ancelotti bot seine Analyse nach dem Spiel an: "Chelsea spielte sehr gut, wir haben uns schwer getan. In der zweiten Halbzeit waren wir besser", so der Italiener: "Wir sind glücklich, erneut für das Halbfinale qualifiziert zu sein. Im Umschaltspiel sind wir aktuell sehr gefährtlich." Sein Team werde "versuchen", den 15. Titel in der Champions League zu holen, auch wenn es "schwer" werden würde.