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"Das muss unser Standard und unser Anspruch sein" - 7:1 Spektakel vor heimischer Kulisse

Flashscore/SID
Aktualisiert
Borussia Dortmund mit einer tollen Vorstellung.
Borussia Dortmund mit einer tollen Vorstellung.ČTK / imago sportfotodienst / kolbert-press/Marc Niemeyer
Das war ein Abend, den man in Dortmund nicht mehr so schnell vergessen wird. Vor heimischer Kulisse besiegt man Celtic Glasgow mit 7:1. Wehmutstropfen war dabei die verletzungsbedingte Auswechslung von Dreierpacker Karim Adeyemi. Doch trotzdem war es ein Spiel für die Geschichtsbücher. Glasgow, das in der Liga mit 20:0 Toren an der Spitze thront wurde komplett deklassiert und beschert Dortmund damit den zweiten Sieg der CL-Saison.

"Es gibt nicht das perfektes Spiel, aber es war sehr, sehr gut. Das muss unser Standard und unser Anspruch sein", sagte Kapitän Emre Can bei Prime Video.

Adeyemi (11./29./42.) ragte mit seiner Schnelligkeit und Spielfreude aus einem starken Kollektiv noch deutlich heraus. Er traf nicht nur, wie er wollte - er erzwang auch den Foulelfmeter zum 4:1. Allerdings musste er zu Beginn der zweiten Halbzeit angeschlagen das Feld verlassen, er hatte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den rechten Oberschenkel gefasst. Adeyemi ging mit gesenktem Kopf, die Fans verabschiedeten ihn mit Standing Ovations.

Auch Kapitän Emre Can (7.)und Serhou Guirassy (40./66.) beteiligten sich am Dortmunder Torfestival, sie verwandelten jeweils einen Elfmeter. Den siebten Treffer erzielte Felix Nmecha (79.). Den zwischenzeitlichen Ausgleich der defensiv überforderten Schotten durch Daizen Maeda (9.) steckten die überaus spielfreudigen Dortmunder locker weg. Zum Auftakt hatte der BVB 3:0 beim FC Brügge gewonnen, der Grundstein für den Einzug ins Achtelfinale ist somit gelegt.

Die Wende zum 4:2 im Revierderby gegen den VfL Bochum hatte die Stimmung gerettet - allerdings wollte Trainer Nuri Sahin diesmal wesentlich mehr defensive Stabilität sehen. Als Liverpool-Spieler hatte er einst unter dem heutigen Celtic-Coach Brendan Rodgers ganz genau hingeschaut: "Ich habe jede Einheit mit ihm geliebt und mir viel für meine Trainerkarriere aufgeschrieben."

Dortmund dank Adeyemi zum Sieg

Nach einer riesigen Protest-Choreographie ("UEFA MAFIA") der BVB-Fans gegen Geldgier und künstlich aufgepumpte Wettbewerbe begann das Spiel in heißer Atmosphäre. Die Borussia startete mit Dauerdruck, der schnell zum ersten Foulelfmeter führte: Torhüter Kasper Schmeichel holte Jamie Gittens von den Beinen, Can verwandelte im elften Versuch für den BVB zum elften Mal.

Noten zum Spiel: BVB vs. Celtic
Noten zum Spiel: BVB vs. CelticFlashscore

Dass der Kapitän danach beim Ausgleich nicht gut aussah, sondern den Ball mit dem Kopf nur streifte, war durch das schnelle Adeyemi-Tor nach Steilpass von Julian Brandt direkt wieder vergessen. Celtic hatte in den ersten sechs Ligaspielen in Schottland kein einziges Tor kassiert - in Dortmund waren es zwei in elf Minuten. Weitere sollten folgen.

Der BVB hatte keine Mühe, die Abwehr mit schnellen Kombinationen auseinanderzuspielen, der bestens eingebundene Guirassy hätte frühzeitig erhöhen können (23.). Das erledigte dann Adeyemi spektakulär mit einem Strich von 16-Meter-Schuss aus spitzem Winkel. Dem bemitleidenswerten Schmeichel flogen die Bälle nur so um die Ohren: Erst noch einmal vom Elfmeterpunkt, dann durfte wieder Adeyemi ran.

Sahin nutzte die Gelegenheit zu weiteren frühen Wechseln, die Dortmunder schalteten zwei Gänge zurück. Als sie kurz wieder ernst machten, fiel das sechste Tor: Guirassy ließ dabei Liam Scales mit zwei Finten im Strafraum alt aussehen. Der Rest war eine schwarzgelbe Europapokal-Party.

Match-Center: Borussia Dortmund vs. Celtic Glasgow