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Zwei Wochen vor Bundesliga-Transferschluss: Wer will nochmal, wer hat noch nicht?

Auch die Bayern-Bosse Max Eberl (l.) und Christoph Freund sind noch auf der Suche nach Verstärkungen.
Auch die Bayern-Bosse Max Eberl (l.) und Christoph Freund sind noch auf der Suche nach Verstärkungen.AFP
Kaum hatte Max Eberl den Transferstau des Fußball-Rekordmeisters endlich aufgelöst, bekam der Sportvorstand von Bayern München eine volle Breitseite vom Doublegewinner Bayer Leverkusen ab. "Ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts", wetterte Geschäftsführer Fernando Carro angesichts der Hängepartie rund um den Wechsel von Nationalspieler Jonathan Tah: "Und ich würde nicht mit ihm verhandeln."

Die Attacke aus Leverkusen unmittelbar nach den Transfers der Bayern-Profis Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui zum englischen Rekordmeister Manchester United für 60 Millionen Euro plus möglicher Boni macht deutlich, dass der Markt und seine Protagonisten rund zwei Wochen vor der Schließung des Transferfensters Ende August heiß laufen. Die Unruhe bei den Klubs wächst, die personellen Planungen laufen auf Hochtouren, die Drähte der Manager glühen.

Nur zwischen München und Leverkusen herrscht offenbar Funkstille - sehr zum Ärger Carros. Dass die Bayern offenbar vom eigentlich verabredeten Tah-Wechsel für 25 Millionen Euro plus möglicher Nachzahlungen abgewichen sind, sorgt für großen Unmut unterm Bayerkreuz - auch wenn Carro am Mittwoch zurückruderte und sich via Bild-Zeitung für seine Aussage entschuldigte.

Noch scheint aber nicht aller Tage Abend. Vieles hängt wohl davon ab, ob die Bayern ihre lange Verkaufsliste mit zahlreichen prominenten Namen (Leon Goretzka, Kingsley Coman, Alphonso Davies, etc.) weiter abarbeiten können. Noch pokern die Münchner.

"Die Transferphase geht noch lange. Wir sind sehr zufrieden mit dem Kader, der uns aktuell zur Verfügung steht", sagte Sportdirektor Christoph Freund nach dem Sieg im letzten Testspiel gegen den österreichischen Erstligisten WSG Tirol (3:0) - schloss jedoch mit Blick auf Goretzka einen Verkauf nicht kategorisch aus: "Wir werden sehen."

Geldregen für Mainz?

Verhandelt wird auch noch zwischen dem FSV Mainz 05 und Brighton & Hove Albion. Die Rheinhessen wollen für Offensivjuwel Brajan Gruda offenbar mehr als die 30 Millionen Euro, die der englische Premier-League-Klub mit dem deutschen Teammanager Fabian Hürzeler für den 20-Jährigen bietet. Dennoch bestehen kaum Zweifel daran, dass der Mainzer Sportvorstand Christian Heidel den FSV-Rekordtransfer eintütet. "Die Wahrscheinlichkeit, dass der Wechsel zu Stande kommt, ist sehr groß", sagte Heidel am Mittwoch.

Nägel mit Köpfen hat RB Leipzig bereits gemacht. Die Sachsen reagierten auf den Abgang von Dani Olmo zum Barcelona (für rund 55 Millionen Euro) mit der Verpflichtung des norwegischen Nationalspielers Antonio Nusa. Für den erst 19-Jährigen von Club Brügge mussten die Leipziger 22 Millionen Euro auf den Tisch legen.

Doch nicht nur bei den Topklubs herrscht hektische Betriebsamkeit. Auch die kleineren Vereine sind weiter auf der Suche nach Verstärkungen - wenn auch für wesentlich geringere Summen. Gerüchte und Spekulationen gibt es nahezu bei jedem Klub.

Welche Gesamtsumme am Ende generiert wird, ist noch offen. Stand jetzt haben die 18 Bundesligisten knapp 400 Millionen Euro durch Spielerverkäufe eingenommen und rund 500 Millionen für neue Profis ausgegeben. Vor einem Jahr standen bei der Schließung des Transferfensters 1,05 Milliarden Einnahmen und 758 Millionen Ausgaben zu Buche. Den Marktführer beeindrucken solche Summen nicht. Die Premier League hat in der laufenden Transferperiode die Milliardengrenze bereits überschritten: Knapp 1,2 Milliarden Einnahmen stehen 1,6 Milliarden Ausgaben gegenüber.