Zeidler schon wieder Geschichte: Wer rettet Bochum?
Nach dem Horrorstart, nur einem Pünktchen aus sieben Spielen und aufgrund der "fehlenden Überzeugung" war der Rauswurf von Trainer Peter Zeidler und Sportdirektor Marc Lettau aus Sicht der Verantwortlichen unvermeidbar. Wie es nach der ersten Trainerentlassung der Saison beim Schlusslicht weitergehen soll, blieb am Montag zunächst unklar. Über allem schwebte die Frage: Wer übernimmt Verantwortung? Oder besser: Wer tut sich das an?
Laut Bild-Zeitung und WAZ deutet beim Tabellenletzten vieles auf eine interne Lösung hin - nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen. Als möglicher Kandidat wird David Siebers (37), derzeit Trainer der U19 des Klubs, ins Spiel gebracht. Der bei den Fans beliebte Heiko Butscher, der in der Vergangenheit bereits mehrmals eingesprungen war, solle dagegen eher den erfolgreichen Weg mit der U21 fortsetzen.
Bayern und Leverkusen folgen: Hammer-Programm für VfL
Klar ist nur, dass dem neuen Trainer ein hammerhartes Programm mit wenig Aussicht auf Erfolg bevorsteht. Schon am Sonntag kommt der deutsche Rekordmeister Bayern München nach Bochum, danach geht es gegen Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und den VfB Stuttgart. "Wenn es schiefgeht, haben sie einen Punkt nach elf Spielen", unkte bereits Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann im Sky-Studio.
Zum Match-Center: VfL Bochum vs. Bayern München
Für einen Interimscoach gibt es wahrlich einfachere Aufgaben, um sich für eine dauerhafte Beschäftigung zu empfehlen. Siebers besitzt die erforderlichen Lizenzen, die Verantwortlichen sollen viel von ihm halten und ihm zutrauen, künftig als Bundesliga-Cheftrainer zu arbeiten. Eine deutliche Pleite gegen die Bayern etwa könnte seine Position aber gleich zu Beginn beschädigen.
Lage spitzt sich zu
Zeidler, der im Sommer aus St. Gallen gekommen war und einen Vertrag bis 2026 unterschrieben hatte, trauten die Bosse die Wende jedenfalls nicht mehr zu. Gleiches gilt für Lettau, der erst im vergangenen Jahr vom Leiter Lizenzbereich zum Sportdirektor aufgestiegen war. Es fehle "die Überzeugung, dass der VfL in der bisherigen personellen Konstellation das Ziel Klassenerhalt schaffen kann", hieß es.
Die brenzlige Lage scheint aber inzwischen auch den Spielern bewusst zu sein. "Wir müssen jetzt gewinnen, egal wer kommt", hatte Angreifer Philipp Hofmann im Anschluss an den jüngsten Rückschlag bei der TSG Hoffenheim (1:3) betont. Von der Euphorie nach dem kleinen Relegationswunder gegen Fortuna Düsseldorf war da längst nichts mehr übrig.