"Weltklasse": VfB Stuttgart stürmt weiter Richtung Champions League
Das riesige Transparent mit der Aufschrift "Stuttgart international" hing selbstverständlich wieder in der Cannstatter Kurve, es ist unübersehbar für die Spieler des VfB Stuttgart. Und Zweifel gibt es nun nicht mehr: Platz fünf und damit mindestens die Teilnahme an der Europa League ist den Schwaben nach dem 3:0 gegen Eintracht Frankfurt nicht mehr zu nehmen. Und tatsächlich hat die Mannschaft nun auch das Tor zur Champions League sperrangelweit aufgestoßen.
Sieben Punkte Vorsprung auf den fünften Rang bei noch fünf zu absolvierenden Spielen - das sollte doch reichen für den Einzug in die Königsklasse, zumal die beiden Verfolger Borussia Dortmund und RB Leipzig noch gegeneinander spielen? Eins nach dem anderen, betonte Kapitän Waldemar Anton: "Wir haben das erste kleine Ziel erreicht, jetzt gehen wir step by step" - aber "klar, wir wollen uns für die Champions League qualifizieren".
"Nach all der Scheiße, geht's auf die Reise" - auch das steht auf dem großen Banner in der Cannstatter Kurve, und in der Tat ist es ja bemerkenswert: Vor elf Jahren hat der VfB zuletzt Europa League gespielt, vor 14 Jahren zuletzt Champions League. Dazwischen: jede Menge "Scheiße", unter anderen zwei Abstiege (2016 und 2019) und zuletzt zweimal Abstiegskampf, inklusive Relegation im vergangenen Jahr. Und jetzt: Europa, wir kommen!
Ungewisse Zukunft für Angriffs-Trio
Nur: Wie wird der Kader dann aussehen? In der glanzvollen ersten Halbzeit gegen Frankfurt erzielte Serhou Guirassy seinen 25. Saisontreffer (11.) - er hat nun einen mehr als der bisherige Stuttgarter Rekordhalter Mario Gomez. Deniz Undav legte anschließend sein 16. Tor nach (27.), gemeinsam bereiteten die VfB-Tor-eros danach noch das 3:0 von Jamie Leweling vor (37.). Die Zukunft aller drei beim VfB ist freilich ungewiss.
Guirassy hat längst Begehrlichkeiten zahlungskräftigerer Klubs geweckt, die nur ausgeliehenen Undav und Leweling müssten abgelöst werden. "Die Wirtschaftlichkeit hat sich ein bisschen verändert", erläuterte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth, "aber ganz große Sprünge können wir jetzt nicht machen." Was ein Bleiben von Guirassy angeht, hat er aber nach wie vor Hoffnung: "Vielleicht, wenn wir die Champions League erreichen, überlegt er dann nochmal."
Undav hat schon mehrfach betont, dass er sich vorstellen kann, in Stuttgart zu bleiben. "Die Truppe ist Weltklasse, genau wie das Trainerteam und die Fans", sagte er bei Sky. Und: "Wenn man so wertgeschätzt wird, möchte man natürlich bleiben. Es ist ein langer Sommer und man weiß nicht, was passiert." Bis zum Sommer ist außerdem noch ein bisschen hin, "erst einmal", betonte Wohlgemuth, "wollen wir das Beste aus der Saison rausholen". Das wäre dann die Champions League.
Zum Match-Center: Stuttgart vs. Frankfurt