Watzke nimmt Bundestrainer Flick in die Pflicht – Lob für Bayern-Konkurrenten
Nach dem WM-Debakel ist auch der Neustart missglückt. Zuletzt gab es Niederlagen in Polen (0:1) und gegen Kolumbien (0:2). Flick habe gesagt, dass die Zeit des Experimentierens vorbei sei, so Watzke: "Das Potenzial, eine gute EURO zu spielen, ist da, jetzt muss die Herangehensweise sein: Wir wollen uns in dieses Turnier hineinbeißen. Dann ist zu Hause viel möglich."
Titel im eigenen Land ist unrealistisch
An den Titel im eigenen Land glaubt der Geschäftsführer von Vizemeister Borussia Dortmund allerdings nicht. "Wir haben es bei der Frauen-WM gesehen, bei der Australien als Gastgeber plötzlich im Halbfinale stand. Vom EM-Titel reden sollten wir lieber nicht", sagte Watzke, der auch die Probleme benannte: "Uns fehlen beispielsweise Spielertypen, die widerstandsfähiger, konsequenter und durchsetzungsstärker sind." Nun müsse man es hinbekommen, "dass die Menschen sich auf die EM 2024 freuen".
Die DFB-Auswahl startet mit Heimspielen gegen WM-Schreck Japan (9. September in Wolfsburg) und Vizeweltmeister Frankreich (12. September in Dortmund) in die EM-Saison.
Watzke hält Hochphase der Münchner für beendet
Zusätzlich hat Watzke ein mutigeres Auftreten der Konkurrenten in den Spielen gegen Rekordmeister Bayern München festgestellt. "In den Hochphasen der Münchner sind viele Gegner mit dem Gefühl der Chancenlosigkeit auf den Rasen gelaufen und haben gar nicht an einen Sieg geglaubt. Diese Zeit ist vielleicht vorbei."
Der BVB-Geschäftsführer ergänzte: "Mit jeder Niederlage, die der FC Bayern erleidet, sinkt die Hemmschwelle anderer Klubs." Die Münchner hätten allerdings weiter "ein großartiges Team und in Deutschland einzigartige Möglichkeiten". Kein anderer Klub in der Liga hätte "den Transfer von Harry Kane stemmen können", so Watzke.
Watzke betrachtet Saudi-Transfers gelassen
Zu den diversen Transfers nach Saudi-Arabien sagte der BVB-Boss bei der Bilanz-PK am Montag : "Es ist noch zu früh, das abschließend zu bewerten. Die Entwicklung ist schwer zu prognostizieren." Wenn der Staatschef auf einmal abpfeift, dann ist das Spiel zu Ende. So war es vor ein paar Jahren in China auch schon."
Der 64-Jährige gab allerdings zu bedenken, dass man dort viel mehr Geld habe, "als wir uns alle vorstellen können". Watzke hat aber keine Angst davor, dass den BVB Profis in Richtung Saudi-Arabien verlassen könnten: "Ich glaube, dass die Spieler, die bei Borussia Dortmund spielen, sehr unempfänglich sind für Angebote aus Saudi-Arabien."