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Wahnsinn in Köln: Union verpasst Big Point - FC-Hoffnung lebt

Flashscore/SID
Aktualisiert
Die Kölner Hoffnung lebt nach dem Last-Minute-Sieg
Die Kölner Hoffnung lebt nach dem Last-Minute-SiegOpta by StatsPerform/AFP
Der 1. FC Köln hat nach einem 3:2 (1:2)-Last-Minute-Sieg gegen Union Berlin am 33. Spieltag den vorzeitigen Abstieg aus der Fußball Bundesliga 2023/24 abgewendet. Die Geißböcke standen vor der letzten Heimpartie der Saison unter Zugzwang - nur ein Sieg hätte die Chancen auf den Nicht-Abstieg aufrecht erhalten. Robin Knoche (15.) und Kevin Volland (19.) per Handelfmeter nach Videobeweis setzen den Hoffnungen des Teams von Timo Schultz jedoch schon früh in der Partie vorentscheidende Dämpfer. Erst der Anschluss von Florian Kainz (45., Foulelfmeter) gab den Gastgebern Hoffnung, Steffen Tigges (87.) und Damion Downs (90.+3.) drehten die Partie spät und brachten das RheinEnergieSTADION zum Beben.

Im Kampf um den Klassenerhalt ist damit vor dem abschließenden 34. Spieltag wieder alles offen. Mainz 05 könnte mit einem Sieg am Abend gegen Dortmund auf den 15. Platz vorrücken und sich in die Pole-Position bringen. Union Berlin kämpft zum Abschluss im Heimspiel gegen den SC Freiburg um die Erstklassigkeit, Köln ist zu Gast bei Heidenheim.

Zum Match-Center: 1. FC Köln vs. Union Berlin

Für den FC hätte der Absturz in die 2. Liga weitreichende Folgen. Dort müsste er unter schwierigsten Bedingungen einen Neuanfang starten. Wegen der vom Weltverband FIFA verhängten Transfersperre kann der FC keine neuen Spieler verpflichten, die er aber dringend benötigt, zudem drohen Abgänge. Der bis 2026 laufende Vertrag des verletzten Stürmers Davie Selke hat nur in der Bundesliga Gültigkeit, die wenigen Leistungsträger wie Abwehrchef Jeff Chabot oder Torhüter Marvin Schwäbe stehen längst bei anderen Klubs auf dem Zettel. Auch ist völlig offen, ob Schultz, der auf den kurz vor Weihnachten entlassenen Steffen Baumgart folgte, weitermachen darf.

Noten: 1. FC Köln vs. Union Berlin
Noten: 1. FC Köln vs. Union BerlinFlashscore

"Das ist gar nicht richtig zu greifen. Wir waren schon abgestiegen. Wir sind körperlich und mental am Ende. Jetzt haben wir wirklich ein Endspiel", sagte Abwehrspieler Timo Hübers bei Sky. Für ein Happy End braucht Köln am kommenden Wochenende zwingend einen Sieg beim 1. FC Heidenheim und ist auf Schützenhilfe angewiesen.

Knoche und Volland schocken Köln

Schultz hatte den Spielern noch kurz vor Anpfiff bei Sky sein "100 prozentiges Vertrauen" ausgesprochen, und wie oft in dieser Saison begannen die Kölner mutig und forsch. Doch nach verheißungsvollen ersten Minuten folgten zwei Tiefschläge. Schwäbe sah bei Knoches Treffer nicht gut aus, kurz darauf berührte Kölns Faride Alidou den Ball im Strafraum mit dem Arm. Volland ließ sich die Gelegenheit vom Elfmeterpunkt nicht entgehen.

Da war die Welt noch heil: Union jubelte (zu) früh
Da war die Welt noch heil: Union jubelte (zu) frühProfimedia

Die anfangs noch lautstarken Kölner Fans verstummten größtenteils, nur die Anhänger auf der Südkurve versuchten, ihre Mannschaft aufzurütteln - doch es half nicht. Der FC wirkte gehemmt und wie gelähmt, er fand nicht in den Rhythmus, bis Rani Khedira Timo Hübers im Strafraum umriss und Kainz den fälligen Elfmeter verwandelte.

Dramatische Schlussphase: FC schöpft Hoffnung

Urplötzlich keimte trotz der bislang schwachen Leistung Hoffnung auf, und Schultz erhöhte das Risiko. Der Trainer stellte auf eine Dreierkette um und wechselte unter anderem Steffen Tigges ein. Das hätte fast umgehend Wirkung gezeigt: Alidou schoss nach einer von Tigges per Kopf verlängerten Flanke über das Tor (50.).

Stats: 1. FC Köln vs. Union Berlin
Stats: 1. FC Köln vs. Union BerlinOpta by StatsPerform

Es gelang dem FC aber nicht, dauerhaft Druck aufzubauen und weitere Chancen herauszuspielen. Union störte den Spielfluss geschickt, Robin Gosens (67.) verpasste mit einem Kopfball an die Latte den dritten Treffer der Berliner. Doch Köln kämpfte sich zurück und drehte die Begegnung in einer dramatischen Schlussphase.