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Von der 1A- zur 1H-Lösung: Kompany gegen Alonso im Duell der Jungtrainer

Vincent Kompany (l.) und Xabi Alonso treffen am Samstag zum ersten Mal in der Bundesliga aufeinander.
Vincent Kompany (l.) und Xabi Alonso treffen am Samstag zum ersten Mal in der Bundesliga aufeinander.FRANK HOERMANN/SVEN SIMON/dpa Picture-Alliance via AFP
Vincent Kompany strotzte nur so vor Selbstvertrauen. Sein Status als vermeintliche 1H-Lösung des FC Bayern? War dem neuen Münchner Trainer völlig egal. "Dass ich hier bin, bedeutet, dass sie einen sehr guten Job gemacht haben", sagte Kompany bei seiner Vorstellung im Mai mit breiter Brust. Nun, knapp vier Monate und einen Traumstart als Bayern-Trainer später, kann der Belgier auch die letzten Zweifler von sich überzeugen: Am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Bayer Leverkusen, gegen den Double-Sieger. Und damit gegen die frühere 1A-Lösung für den Münchner Trainerposten, den nun er besetzt.

Denn dass die Bayern am liebsten Xabi Alonso nach dessen Fabelsaison in Leverkusen auf der Trainerbank gehabt hätten, ist mittlerweile weit mehr als ein offenes Geheimnis. Uli Hoeneß selbst hatte nach Alonsos Absage betont, dieser habe sich damit "qualifiziert, später einmal Trainer des FC Bayern zu werden". 

Weil sie das "Original" aber (noch) nicht bekommen haben - und unterwegs auch noch die ein oder andere zusätzliche Absage erhielten -, kopierten die Bayern einfach den Bayer-Alonso-Weg. Ein großer Name als Spieler, eher unerfahren als Trainer, dafür mit klaren Ideen: Auftritt Kompany.

Und siehe da: Der Plan scheint - wie zuvor bei Leverkusen - aufzugehen. Der überragende Saisonstart mit sechs Siegen aus sechs Pflichtspielen unter Kompany ist auch dem kommenden Gegner nicht entgangen. "Wir wissen natürlich, wie viel Potential die Bayern haben und welche neuen Ideen mit dem neuen Trainer auch in ihr Spiel kommen", sagte Granit Xhaka bei Sky.

Zum Match-Center: FC Bayern vs. Bayer Leverkusen

Ideen, welche die Profis des Rekordmeisters sehr wohlwollend aufzugreifen scheinen. Kompany sei "wirklich stark in seinen Überzeugungen und sehr klar in dem, was er will", sagte Starstürmer Harry Kane. Auch wie die Mannschaft dies "auf dem Platz mit Leben füllen" würde, schwärmte Thomas Müller, sei "schon was, das längere Zeit nicht in dieser Dimension da war".

Kompany sorgt für Pep-Vergleiche

Allen voran beim jüngsten 5:0-Sieg gegen Werder Bremen beeindruckten die Bayern mit einer Dominanz, nach der sie in München seit der dreijährigen Amtszeit von Pep Guardiola oft vergebens lechzten. Insofern scheint der Weg von Alonso zu Kompany doch sehr viel kürzer als von einer 1A- hin zu einer vermeintlichen 1H-Lösung. Beide - Alonso bei Bayern, Kompany bei Manchester City - wurden als Spieler von Guardiola geprägt und nahmen die Ideen des Spaniers mit in ihre Trainerlaufbahn.

Dennoch sei es "offenkundig, dass beide ihre eigenen Wege gehen", betonte der frühere Bundesliga-Manager Michael Reschke bei Sport1: "Sicherlich gibt es Elemente von Pep, aber sie besitzen eine eigene Idee von der Art und Weise, wie sie ihre Teams agieren lassen."

Und auch abseits davon bleibt ein entscheidender Unterschied bestehen: Während Alonso sein Trainertalent schon auf die bestmögliche Art und Weise unter Beweis stellte, ist Kompany diesen Nachweis der deutschen Fußball-Öffentlichkeit noch schuldig. Vielleicht liefert er ihn am Samstag.