Völlig verdienter Heimsieg - Union gelingt auch ohne Bjelica der erhoffte Befreiungsschlag
"Wir hatten viele Chancen, waren aber wenig effizient", sagte Benedict Hollerbach, der Union zum so wichtigen Erfolg schoss (62.), bei DAZN, der Sieg sei "im Endeffekt auf jeden Fall verdient, wir waren schon dominant."
Auf die Eisernen, die auch Schlusslicht Darmstadt auf sechs Punkte Abstand distanzierten, kommen trotz der drei Punkte schwere Wochen zu. Nachdem Nenad Bjelica Sane am Mittwoch im Nachholspiel beim FC Bayern ins Gesicht gegriffen und die Rote Karte gesehen hatte, werden die Berliner zwei weitere Partien ohne ihren Cheftrainer auskommen müssen, der wegen des Aussetzers ohnehin zur Debatte steht.
Ungewisse Zukunft
Auf die Frage angesprochen, ob Bjelica nach Ablauf der Sperre wieder auf der Bank sitzen werde, vermied Geschäftsführer Oliver Ruhnert am Sonntag ein Bekenntnis zum Coach. "Wir haben neben der Sanktion des DFB auch als Arbeitgeber reagiert - und diese Strafe ausgesprochen. Jetzt steht für uns im Fokus, dass wir ein Spiel gegen Darmstadt 98 haben. Und das ist für uns wichtiger als alles andere im Augenblick", sagte Ruhnert vor Anpfiff bei DAZN.
Zuletzt hatte die Berliner Zeitung vermeldet, dass Bjelica vorerst im Amt verbleibe, Präsident Dirk Zingler kritisierte Bjelica für sein Verhalten im Interview mit dem Blatt. Ruhnert betonte am Sonntag erneut, dass der Verein "mit der Aktion sehr unglücklich und in keinster Weise einverstanden" sei. Das DFB-Sportgericht hatte den Kroaten neben der drei Spiele Sperre mit einer Geldbuße über 25.000 Euro belegt. Auch Union selbst verhängte eine Vertragsstrafe.
Klares Chancenplus für Union
"Wir haben ein ziemlich gutes Auswärtsspiel gemacht", sagte Darmstadts Winterzugang Gerrit Holtmann: "Aber wir haben uns eine Kleinigkeit erlaubt, die zum Tor geführt hat."
Bjelica, der von seinem Co-Trainer Danijel Jumic vertreten wurde, sah oben aus der Loge im Stadion an der Alten Försterei zunächst kaum Highlights - beide Mannschaften rackerten sich in Zweikämpfen ab. Für die erste Torchance brauchte es einen Standard, doch eine Ecke von Union-Kapitän Christopher Trimmel köpfte Lucas Tousart (34.) klar drüber. Nur Sekunden später verzog Kevin Behrens (35.) aus spitzem Winkel. Darmstadts beste Chance vergab Neuzugang Julian Justvan (39.), der nach einem rasanten Konter ans Außennetz köpfte.
Nach der Pause startete Union sofort mit viel Elan. Erst zielte Trimmel aus der Ferne knapp daneben, ehe Hollerbach (47.) nach Darmstädter Fehlpass allein auf das Tor zulief - im Eins-gegen-eins jedoch an Schlussmann Marcel Schuhen scheiterte.
Besser machte es der quirlige Dribbler, als er nach Top-Zuspiel von Andras Schäfer erneut vor Schuhen stand, ihm diesmal aber den Ball durch die Beine ins Tor schob. Sechs Minuten später erhöhte Robin Gosens beinahe per Seitfallzieher aus spitzem Winkel, den Schuhen parierte.
Zum Match-Center: Union Berlin vs. Darmstadt 98