VfL Wolfsburg blickt verstohlen nach oben: "Geht ganz schnell"
Ralph Hasenhüttl schmunzelte in sich hinein. "Ich habe die Frage schon erwartet", sagte der Trainer des VfL Wolfsburg: "Heutzutage geht es ganz, ganz schnell. Vor zwei Wochen waren wir noch in höchster Abstiegsgefahr, jetzt reden wir von Europa."
Match-Center: VfL Wolfsburg vs. SV Darmstadt 98
Wochenlang hatten die Wölfe den Blick starr nach unten richten müssen, mit dem dritten Sieg in Serie entledigte sich der lange strauchelnde Klub nun aber aller Abstiegssorgen. Mit dem 3:0 (2:0) gegen den feststehenden Absteiger Darmstadt 98 können Kapitän Maximilian Arnold und die anderen den ersehnten Haken hinter die schwierige Saison setzen. Oder geht doch noch mehr?
Wolfsburg ist im Endspurt noch einmal richtig in Fahrt gekommen und kann nun - im Gefühl der Sicherheit - noch einmal verstohlen auf die Europacup-Plätze blicken. "Das war bis jetzt wirklich nicht in unseren Köpfen", sagte Hasenhüttl. Damit in Verbindung gebracht zu werden, sei aber ein "angenehmes" Gefühl. Viel angenehmer als der Druck, für den Klassenerhalt punkten zu müssen.
"Antrieb, den wir gebraucht haben"
"Vor dem Spiel war schon noch mal eine Anspannung zu spüren", sagte Hasenhüttl: "Wir wollten unbedingt den Dreier setzen, weil nicht nur drei Siege in Folge schön sind. Auch die Tatsache, dass wir dann zu 99,9 Prozent sicher sind, hat uns schon den Antrieb gegeben, den wir gebraucht haben."
Die Gastgeber sorgten schon in der Anfangsphase für klare Verhältnisse. Auf den frühen Führungstreffer von Patrick Wimmer (8.) ließ Jonas Wind (10.) im nächsten Angriff direkt das 2:0 folgen, kurz vor Schluss setzte Vaclav Cerny (90.+3) den Schlusspunkt. Darmstadt kassierte auf seiner Abschiedstour aus der deutschen Eliteklasse die vierte Niederlage aus den vergangenen fünf Partien.
Zwei Auftritte mit Bundesliga-Atmosphäre bleiben "Lilien"-Coach Torsten Lieberknecht und seinem Team noch. Doch die Freude darüber hält sich in Grenzen. "Ich kann gar nichts genießen, ich bin eher froh, wenn alles rum ist. Und dann greifen wir an."