VfL Bochum trennt sich von Trainer Peter Zeidler und Sportdirektor Marc Lettau
"Trotz vieler Gespräche und Bemühungen in den vergangenen Wochen ist es nicht gelungen, signifikante Verbesserungen in sportlicher oder tabellarischer Hinsicht zu erzielen", heißt es auf der Vereins-Homepage: "Unter Einbeziehung dieser Aspekte haben die Vereinsverantwortlichen zusammen mit der sportlichen Leitung sowie der Mannschaft eine gründliche Analyse vorgenommen. Ergebnis: Es fehlt die Überzeugung, dass der VfL in der bisherigen personellen Konstellation das Ziel Klassenerhalt schaffen kann."
Wer die Mannschaft vorerst übernimmt, ist noch nicht klar: "Über das weitere Vorgehen wird der Verein zeitnah informieren."
Niederlage in Sinsheim
Der VfL hatte am Samstag 1:3 bei der TSG Hoffenheim verloren und steht nach sieben Spielen als Tabellenletzter bei nur einem Punkt aus dem 2:2 gegen Aufsteiger Holstein Kiel. Auch im Pokal schied man bereits aus: Beim SSV Jahn Regensburg verlor man zu Saisonbeginn mit 0:1.
Am Samstag hatte sich Zeidler noch kämpferisch gezeigt. "Ich identifiziere mich voll mit der Aufgabe. Ich bin fleißig und kompetent. Das weiß man - sonst wäre ich vielleicht schon weg", waren seine Worte.
Bei der TSG, die vor der Partie lediglich einen Dreier eingefahren hatte, wurde daraus bekanntlich nichts. Vor lediglich 19.281 Zuschauern trafen Andrej Kramaric (11.), Marius Bülter (64.) und Haris Tabakovic (90.+3) für die Hoffenheimer. Das Tor von Cristian Gamboa (76.) änderte nichts an der Bochumer Niederlage. Kurz vor dem Ende parierte Hoffenheims Nationaltorhüter Oliver Baumann einen kläglich geschossenen Foulelfmeter von Lukas Daschner (89.).
"In der ersten Halbzeit hatten wir zu viele Totalausfälle, das war ein katastrophaler erster Durchgang", sagte Stürmer Philipp Hofmann: "Aber sollen wir jetzt aufhören oder was? Wir können nicht das Spielen einstellen. Wir müssen jetzt gewinnen, egal wer kommt."
Ob die angepeilten Siege unter Zeidler eingefahren werden sollen, ließ Hofmann schon am Samstag offen. "Das sollen andere entscheiden", antworte der Angreifer auf die Trainerfrage: "Dazu will ich mich nicht äußern."
Einen Tag später kam das Aus.
Kurze Amtszeit gab auch Lettau den Rest
Zeidler hatte seine Aufgabe erst mit Beginn dieser Saison angetreten. Zuvor trainierte der 62-Jährige diverse Vereine in Österreich, Frankreich, der Schweiz und den unteren deutschen Ligen. Zuletzt war er sechs Jahre lang der Cheftrainer des FC St. Gallen.
Für den Nachfolger wird es indes nicht einfach: Im nächsten Spiel müssen die Bochumer gegen Rekordmeister Bayern München antreten, es folgen die Aufgaben bei Eintracht Frankfurt und daheim gegen Meister Bayer Leverkusen.
Lettau übernahm seinen Posten als Sportdirektor im Juli 2023 und war parallel als Leiter Lizenzbereich und Kaderplaner aktiv. Auch als Technischer Direktor und Geschäftsführer Sport agierte der 39-Jährige im Frühjahr 2023.