Uli Hoeneß besorgt über Geldgeber von allem "was da aus Saudi-Arabien kommt"
Hoeneß unterstrich seine Einschätzung mit einer Beschreibung der Zusammenarbeit in der nach dem Titelgewinn kurzfristig eingesetzten Transfer-Taskforce der Münchner. "Wir setzen uns einmal die Woche zusammen mit dem großen Kreis, der alle Dinge bespricht. Bis jetzt läuft das sehr gut, es wird nicht so viel in der Zeitung geschrieben. Die Dinge, die wir machen, werden nicht in der Öffentlichkeit diskutiert, sondern im kleinen Kreis, und das tut der Sache gut", schilderte der frühere Weltmeister die neuen Abläufe bei den Bayern.
Das von Hoeneß "Kaderplanungskreis" genannte Gremium soll nach dem Doppel-Rauswurf von Kahn und Salihamidzic bis zur Verpflichtung eines neuen Sportvorstands das entstandene Vakuum bei personellen Weichenstellungen für das Team füllen. In der Gruppe kümmern sich in Absprache mit Trainer Thomas Tuchel neben Hoeneß auch Präsident Herbert Hainer, der neue Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und besonders der jüngst in den Aufsichtsrat berufene Kahn-Vorgänger Karl-Heinz Rummenigge um die Zusammenstellung des Münchner Kaders für die bevorstehende Saison.
Hoeneß zeigt sich besorgt
Die Bayern-Spitze sucht dabei nicht allein wegen des Champions-League-Triumphs von Englands Meister Manchester City, der Scheich Mansour aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gehört, nach Möglichkeiten zum Ausgleich der eklatanten Finanznachteile: "Das ist nicht nur Manchester City, sondern alles was aus dem Nahen Osten kommt. Ich habe große Sorgen, was da aus Saudi-Arabien kommt, die scheinen unendlich Geld zu haben. Aber Lamentieren hat keinen Sinn, wir müssen andere Wege finden, um dem zu begegnen. Es wird sicher nicht einfach die nächsten zehn Jahre. Aber der Vorteil ist, sie können nur mit elf Spielern spielen, und ein Kader kann nur 15 bis 16 haben. Es wird auf der Welt also immer mehr als 50 bis 60 gute Spieler geben - und an die müssen wir ran", beschrieb Hoeneß Münchens Gegenstrategie.