Starke erste Hälfte wird nicht belohnt: Mainz lässt in Köln den Sieg liegen
"Der Mut, die Kraft haben im Ballbesitz gefehlt. Das haben wir nicht gut gemacht, wir haben nicht genug Druck ausüben können", sagte Kölns Innenverteidiger Timo Hübers bei DAZN. Über die Pfiffe einiger FC-Fans nach Abpfiff meinte er: "Uns ist allen bewusst, dass wir in einer schwierigen Situation sind. Da brauchen wir alle im Boot. Es nagt an einem, wenn da Pfiffe kommen."
Die harmlosen Kölner belegen mit nun 10 Zählern den Relegationsplatz, verpassten es in ihren "Wochen der Wahrheit" aber schon wieder, mehrfach zu punkten. In den Spielen seit Anfang November gegen vier Gegner auf Augenhöhe gelang nur der Sieg am vergangenen Wochenende bei Darmstadt 98. Mainz war am Sonntag die bessere Mannschaft, machte daraus aber nichts und ist Vorletzter, dahinter nur noch Aufsteiger Darmstadt (beide 9).
Köln mit Problemen, Mainz dominant
Kölns Trainer Steffen Baumgart hatte ein "Spiel auf Augenhöhe" angekündigt, "viele Emotionen", "viel Laufarbeit", aber eher kein "Schmankerl". Es sei schließlich Abstiegskampf - er sollte recht behalten.
Das Problem der Kölner zu Beginn: Sie fanden kaum in die Zweikämpfe. Immer wieder einen Schritt zu spät, verfing ihr Pressing überhaupt nicht, im Gegenteil. Mainz befreite sich ballsicher und entblößte schon in der Anfangsphase wiederholt die linke Seite der Kölner.
So hätte der Gast schon ganz früh führen können: Jonathan Burkardt, erstmals seit dem 13. November 2022 in der Startelf, kam in der vierten Minute aus elf Metern völlig frei zum Abschluss, wurde aber geblockt. Eine Knie-OP hatte den Offensivspieler ein Jahr lang ausgebremst.
Köln befreite sich nach 13 Minuten erstmals erfolgreich, Luca Waldschmidt scheiterte an FSV-Torwart Daniel Batz. Waldschmidt, vermeintlicher Königstransfer der Kölner, durfte mal wieder von Beginn an ran, dafür saß Kapitän Florian Kainz erstmals auf der Bank.
Ein Schmankerl wurde daraus bis zur Pause aber in der Tat nicht, wirklich gute Torchancen gab es keine - obwohl sich der FC weiterhin schwer tat, die Mainzer zu stellen.
Köln wacht in der zweiten Hälfte auf
Im Laufe der zweiten Halbzeit stellte Baumgart auf einigen Positionen um, brachte unter anderem Kainz und Mark Uth. Es wurde nun ein offeneres Spiel, wenngleich die Mainzer weiterhin wie eine Heimmannschaft auftraten. Allein Ludovic Ajorque hätte zweimal treffen können (49./74.).
Auch Köln entwickelte nun aber hin und wieder mehr Wucht und hatte beinahe auf merkwürdige Weise Erfolg: Zwei abgerutschte Flanken von Linton Maina und Jan Thielmann senkten sich in kurzer Folge gefährlich, Thielmanns Hereingabe (81.) klatschte gar an den Innenpfosten.
Zum Match-Center: 1. FC Köln vs. 1. FSV Mainz 05