Sebastian Hoeneß siegessicher - VfB möchte gute Ausgangslage für Rückspiel sichern
Man hatte den Aufstieg selbst in der Hand. Ein Sieg im Heimspiel gegen Hoffenheim hätte in jedem Fall den Klassenerhalt zur Folge gehabt. Doch das letzte Spiel in der regulären Bundesliga-Saison wurde zum Spiegelbild einer stürmischen Spielzeit.
Viele vergebene Chancen, wenig Ruhe vor dem gegnerischen Tor. Nur einen Schritt vom großen Ziel entfernt, doch zu inkonsequent, diesen auch wirklich zu gehen.
Nach dem 1:1 gegen die TSG Hoffenheim herrschte in der Mercedes-Benz Arena pure Frustration vor. Doch Trainer Sebastian Hoeneß – der den VfB Stuttgart als Tabellenletzter übernommen hatte, mit fünf Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz: "Als ich hier begonnen habe, schien die Relegation eine erstrebenswerte Option. Wir werden über die nächsten 180 Minuten den Klassenverbleib perfekt machen."
Die Statistik als große Hoffnung
Kein einfaches Unterfangen. Die junge Mannschaft verfügt über viel Talent, ist hinten aber überdurchschnittlich fehleranfällig. Vor allem bei gegnerischen Flanken passt die Zuordnung oft nicht. Gegen den Hamburger SV kann das zu einem echten Problem werden: Keine Zweitliga-Mannschaft schlug in der abgelaufenen Saison mehr hohe Hereingaben als die Rothosen.
Man muss sich etwas einfallen lassen, ansonsten kann man den 1,93 m großen HSV-Mittelstürmer Robert Glatzel (19 Saisontore) unmöglich permanent aus dem Spiel nehmen. Ob die Relegation "auch Spaß machen" kann, wie Vorstandschef Alexander Wehrle sagte – werden die VfB-Fans endgültig erst beim Rückspiel in Hamburg (5. Juni) herausfinden.
Was den Stuttgartern auf jeden Fall Hoffnung macht: Von bislang 14 Relegationsduellen gingen 11 an den Erstligisten.
Drama von Sandhausen steckt in den Knochen
Als HSV-Fan muss man verdammt dickes Fell haben. Nachdem es im letzten Jahr nach dem Auswärts-Erfolg bei Nun-Absteiger Berlin nicht gereicht hat, vor heimischer Kulisse, den Aufstieg klarzumachen, kam dieses Jahr das Drama von Sandhausen hinterher. Nachdem man durch den frühen Treffer von Dompé und der zwischenzeitlichen 2:0 Führung von Regensburg gegen Heidenheim sich bereits als sicherer Aufsteiger gefühlt hatte, kam die Klatsche in der Nachspielzeit.
Doch Jonas Boldt sagte, dass sie "wieder aufstehen werden", denn das hätten sie immer getan. Für die vielen Fans in der Hansestadt wäre ein gutes Ergebnis im Hinspiel Salbei für die Seele, denn vor heimischer Kulisse hatte man in der vergangenen Saison nur dreimal verloren.
Allgemein befinden sich die Hamburger in extrem guter Form, drei Siege in Folge und auch das Performen unter Druck in Sandhausen sprechen für sich. Stuttgart ist als Bundesligist jedoch eine andere Hausnummer als der Absteiger der 2. Liga.
Tim Walter arbeitet an Schwachstellen des Gegners
Auch am HSV-Trainer ist die Schwäche bei hohen Bällen und Standards nicht vorbeigegangen. Dort haben die Rothosen starke Akteure, wie Robert Glatzel, Sebastian Schonlau oder Bakery Jatta, um solche Bälle auf den Kasten zu bringen. Es ist definitiv nicht kein Ding der Unmöglichkeit, im Duell gegen die Schwaben den Weg zurück in die Bundesliga zu schaffen.
Die Verletzungssorgen hingegen bleiben nicht aus, neben den bereits Verletzten Nemeth und Katterbach wird nach jüngsten Berichten auch Laszlo Benes für das Hin- und auch Rückspiel ausfallen. Ein Nachteil gegenüber dem VFB Stuttgart, die aus den Vollen schöpfen können und auf keinen Leistungsträger verzichten müssen.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Stuttgart (3-4-2-1): Bredlow – Mavropanos, Anton, Ito – Vagnoman, Karazor, Endo, Sosa – Silas, Führich – Guirassy
HSV (4-3-3): Fernandes – Heyer, David, Schonlau, Muheim – Reis, Meffert, Kittel – Jatta, Glatzel, Dompé
Flashscore-Prognose: Stuttgart kämpft sich zum Sieg
Der VfB wird hier als leichter Favorit gehandelt werden und aufgrund der individuell besseren Besetzung, sowie des Heimvorteils geht das auch komplett in Ordnung. Das Duell sollte jedoch aufgrund dem, was auf dem Spiel steht sehr viel enger und umkämpfter werden, als es beispielsweise die Buchmacher erwarten.
Ein Unentschieden ist nicht ausgeschlossen, realistisch sollte hier aber am Ende ein Sieg mit einem Tor-Vorsprung herausspringen, wodurch der HSV im Rückspiel zum Sieg gezwungen werden würde.