Antonio Nusa ließ sich ungewohnt viel Zeit. Bei seinem Debüt für RB Leipzig im DFB-Pokal hatte der Shootingstar nur eine Minute für sein erstes Tor gebraucht.
Nun, bei seiner Bundesliga-Premiere, trödelte der Neuzugang ein wenig - und erzielte beim 1:0 gegen den VfL Bochum "erst" nach vier Minuten den umjubelten Siegtreffer. "Ich bin froh, dass mein Tor ein Faktor war", sagte Nusa: "Es war sehr wichtig, mit drei Punkten zu starten."
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Vergleiche mit Neymar
Nicht einmal zwei Wochen ist Nusa in Leipzig angekommen. Es wirkt, als wäre er schon lange Teil der Mannschaft. "Er braucht keine große Anpassung", sagte Sportdirektor Rouven Schröder. 22 Millionen Euro hatte Leipzig an Club Brügge für den 19-jährigen Norweger überwiesen, der in die großen Fußstapfen des zum FC Barcelona abgewanderten Spaniers Dani Olmo treten soll. Das Geld ist augenscheinlich gut investiert.
"Er ist auf jeden Fall ein Gewinn für uns", sagte Mittelfeldspieler Kevin Kampl: "Man sieht auch im Training seine enorme Qualität, gerade im Eins-gegen-Eins. Er ist ein Spieler, der etwas mitbringt, was uns ein bisschen gefehlt hat."
Nusa ist dribbelstark, wenn er mit Tempo über den Flügel in die Gefahrenzone eindringt, kann er jede Defensive vor Probleme stellen. In seiner ersten Aktion gegen Bochum erzwang Nusa einen Freistoß nahe am gegnerischen Strafraum. Kurz darauf staubte das Toptalent aus der zweiten Reihe zur Führung ab (59.).
Vergleiche mit Brasiliens Superstar Neymar wurden in der Vergangenheit bereits gezogen. Vergleiche, die Nusa nicht gern hört. "Ich bin nicht der neue Neymar, ich bin der neue Antonio. Ich brauche diesen Spitznamen nicht, ich will einfach ich selbst sein", hatte Nusa nach dem Sieg im DFB-Pokal bei Rot-Weiss Essen (4:1) gesagt. Dort hatte er mit seinem ersten Ballkontakt getroffen.
Auch Rose schwärmt von Nusa
"Im Moment bin ich wirklich glücklich", sagte Nusa, der sich in der Stadt und dem Verein bislang äußerst wohlfühlt. Er habe noch kein festes Zuhause gefunden, "aber das ist okay. Ich mag die Stadt, sie ist wirklich ruhig. Es wird gut sein, hier zu leben." Mit seinen Teamkollegen finde er sich auf dem Platz gut zurecht. "Wenn man so gute Spieler um sich herum hat, dann passieren gute Dinge."
Trainer Marco Rose ist angetan von seinem neuen Juwel. Nusa sei "ein toller Fußballer, ein toller Junge. Er hat eine gute Dynamik, ein gutes Spielverständnis", sagte Rose, der seinem Super-Joker auf Sicht einen Platz in der Startelf in Aussicht stellte: "Wettkampfhärte und Körperlichkeit sind schon noch Dinge, die wir bei ihm weiterentwickeln können. Aber mit jedem guten Spiel, jedem Tor und jedem Assist kommt er näher an die Startelfnominierung."
Am kommenden Samstag gastiert RB Leipzig beim Doublesieger Bayer Leverkusen. Womöglich greift Rose schon dann von Beginn an auf Nusa zurück.