Rätselraten beendet - Zukunft von BVB-Trainer Edin Terzic geklärt
"Wir werden die Lage sachlich analysieren", sagte Sebastian Kehl, als er um 11:30 Uhr ganz entspannt zu einer mehrstündigen Gesprächsrunde inklusive Vorstandschef Hans-Joachim Watzke und mit Matthias Sammer aufbrach. Edin Terzic stieß später hinzu.
Am späten Nachmittag ist die Entscheidung übereinstimmenden Medienberichten zufolge gefallen. Borussia Dortmund setzt trotz vieler Baustellen weiterhin auf Terzic.
Watzke, das ist allgemein bekannt, hasst Personalwechsel während der Saison. Zwar bekommt der Trainer die Inkonstanz nicht in den Griff, die Mannschaft spielt unerklärlich schlecht - doch erst im August hat sich der Geschäftsführer für Jahre auf Terzic festgelegt. Mit der Anmerkung: Er erkenne einen Toptrainer, wenn er einen sehe.
Lange Zeit vermieden die Verantwortlichen ein klares Bekenntnis. Denn Watzke wollte seiner Vision treu bleiben: Kehl und Terzic, das werden die neuen Zorc und Klopp. Doch die Kaderzusammenstellung bot reichlich Anlass zur Kritik. Auch auf dem Platz bot die Mannschaft mehrfach Anlass zur Enttäuschung. Jüngst etwa beim 1:1 gegen Mainz 05. Die Säulen, auf denen der BVB weitergebaut werden sollte, sind porös.
Rätselraten um teaminterne Stimmung
Auch die interne Dynamik sprach Gerüchten zufolge gegen den Trainer. Mehrere Spieler sollen unzufrieden mit der taktischen Ausrichtung gewesen sein, Watzke wies Berichte über eine "Revolte" immerhin umgehend zurück.
Emre Can zögerte bei der Frage nach Terzic lange, bevor er ihn in Schutz nahm, Marco Reus saß nach einer Patzigkeit bei seiner Auswechslung im Spiel zuvor 90 Minuten auf der Bank - dabei ist er einer der besten Spielentscheider der Bundesliga-Geschichte.
Eine Entscheidung pro Terzic ist somit zugleich eine Ansage an die Mannschaft. Ihr würde die Schuld an der Misere zugewiesen, ihr würde die Verantwortung übergeben, eine ähnliche Aufholjagd zu starten wie in der Vorsaison, in der die Dortmunder am Ende doch noch dem FC Bayern die Meisterschale in den Schoß warfen.