Pulverfass füllt sich: Schlappe Bayern verlieren auch in Bochum
Die Entscheidung fiel, als Dayot Upamecano (83.) wie schon in Rom mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde. Dabei verschuldete er zeitgleich einen Elfmeter, den Kevin Stöger (85.) zum nicht unverdienten 3:1 für die Gastgeber verwandelte. Hary Kanes (87.) Anschlusstreffer kam zu spät.
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Vor dem Spiel: Tuchel watscht die Trainerfrage ab
Im Vorfeld der Partie, die einmal mehr von massiven Fanprotesten begleitet war, hatte Tuchel Sorgen um seine Zukunft noch weggeschoben. "Es macht keinen Sinn, sich darüber Gedanken zu machen", sagte er bei DAZN. Es herrsche beim Rekordmeister "eine Stimmung, als wären wir auf einem Relegationsplatz. Wir werden intern aber nicht alles in Schutt und Asche reden."
Im Vergleich zum Spiel in Rom tauschte Tuchel zweimal. Überraschend begann Eric Maxim Choupo-Moting für Leroy Sane, der laut Tuchel "seit Wochen mit Schmerzen in der Patellasehne" kämpfe und von der Bank kam. Upamecano, der schon in Rom mit Rot vom Platz geflogen war, blieb ebenfalls zunächst draußen, Matthijs de Ligt begann für ihn.
Starke Bayern-Phase bringt die Führung
Die von Tuchel erhoffte Reaktion ließ auf sich warten, die erste Chance im Dauerregen von Bochum hatten die Gastgeber durch einen Kopfball von Kapitän Anthony Losilla (6.). Der Favorit hatte mehr Ballbesitz, wie zuletzt aber zu Beginn wenig Ideen in der Offensive.
Doch die Bayern steigerten sich - und schlugen eiskalt zu. Erst scheiterte Musiala noch mit seinem Versuch, der ehemalige Bochumer Leon Goretzka fing den Abpraller ab, leitete wieder auf Musiala weiter, der den Ball mit Wucht in die kurze Ecke knallte. Die Bayern waren nun präsenter, Musiala bediente Harry Kane mit einem Traumpass, der Stürmer war frei vor Bochum-Keeper Manuel Riemann durch - und schoss deutlich drüber (19.).
Proteste bringen FCB aus dem Rythmus - Bochum dreht die Partie und siegt
Es folgten Proteste. Erst warfen die Bochumer Fans immer wieder Tennisbälle auf den Rasen, als alles verworfen schien, legten die Bayern-Anhänger los. Insgesamt dauerte die erste Pause 13 Minuten, der Stadionsprecher warnte die Fans auch vor einem Spielabbruch, sollten weitere Bälle fliegen.
Aus der Unterbrechung heraus schockte der VfL die Bayern. Losilla behauptete den Ball im Mittelfeld stark und schickte Asano über links. Der Japaner brachte den Ball mit einem strammen Schuss flach an Manuel Neuer vorbei zum Ausgleich. Die Bochumer waren in dieser Phase besser. Angepeitscht vom lautstark feiernden Publikum im Ruhrstadion stieg Schlotterbeck nach einer Ecke am höchsten und köpfte die Bochumer Führung.
Nach der Halbzeit gab es die nächste Pause durch Tennisbälle: Während der neunminütigen Unterbrechung schickte Schiedsrichter Daniel Schlager (Hügelsheim) die Teams in die Kabine. Als es weiterging, drückten die Bayern, doch es fehlte erneut die Leichtigkeit, auch wenn Tuchel mit einigen Einwechslungen ins Risiko ging. Bochum hingegen verteidigte mit Leidenschaft und kam per Elfmeter zum 3:1, ehe Kane abstaubte. Die Bayern drängten nun, aber ohne Erfolg.