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"Nackenschlag" beim wilden 3:3 gegen Mainz: Der VfB sucht nach Stabilität

Flashscore/SID
Jamie Leweling und der VfB Stuttgart haben einen Heimsieg gegen Mainz 05 verpasst.
Jamie Leweling und der VfB Stuttgart haben einen Heimsieg gegen Mainz 05 verpasst.ČTK/imago sportfotodienst/Eibner-Pressefoto/Memmler
Nach dem Schlusspfiff eines wilden Spiels standen die Spieler des VfB Stuttgart ziemlich bedröppelt und ein wenig ratlos auf dem Rasen. 2:0 geführt, Ausgleich kassiert, 3:2 geführt - und trotzdem nicht gewonnen wegen des dritten Treffers von Mainz 05 in der vierten Minute der Nachspielzeit. "Das ist schon ein Nackenschlag, wenn du da noch zwei Punkte verlierst", gestand Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. Ein Punkt also nur aus zwei Spielen, "das ist für uns zu wenig", ergänzte Trainer Sebastian Hoeneß.

Zweimal hatte der VfB bei diesem turbulenten 3:3 (2:1) wie der sichere und verdiente Sieger ausgesehen. Zuletzt in der 88. Minute, als Fabian Rieder zum 3:2 traf. Sechs Minuten später aber glich Maxim Leitsch aus. "Scheiße" fühle sich das an, sagte der verhinderte Matchwinner und betonte mit finsterer Miene: "Wir müssen den Sieg über die Bühne bringen." Hoeneß stimmte da erwartungsgemäß zu. "Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen", sagte er, "so stehen wir doof da."

Zum Match-Center: VfB Stuttgart vs. Mainz 05

Die Problemzone war schnell ausgemacht. Nach den Abgängen von Waldemar Anton und Hiroki Ito und aufgrund anhaltender personeller Probleme ist der VfB hinten noch zu anfällig. "Wir machen eigentlich ein gutes Spiel", sagte der völlig konsternierte Angelo Stiller, "durch einfache Fehler haben wir sie aber wieder ins Spiel gebracht." Tatsächlich, gab Wohlgemuth zu verstehen, "ist unsere Abwehr nicht immer sattelfest", die Abläufe stimmten noch nicht, es fehle an "Stabilität", aber die werde sich "sicher entwickeln".

Dass der zunächst furios aufspielende VfB nach den Treffern durch Enzo Millot (8.) und Jamie Leweling (15.) "ein wenig die Kontrolle verlor", wie Hoeneß feststellen musste, hatte auch mit Bo Henriksen zu tun. Während einer Trinkpause nach 21 Minuten rief der Mainzer Trainer seine Spieler zu sich, stellte vor ihnen eine Taktiktafel auf - und sortierte das heillose Durcheinander, das zuvor in der Abwehr geherrscht hatte. "Danach haben wir tiefer gestanden, das hat deutlich besser geklappt", analysierte Jonathan Burkardt.

Burkardt-Elfmeter spaltet die Meinungen

Es kam hinzu, dass Mainz von zwei Situationen profitierte, die den VfB zu Kritik an Schiedsrichter Timo Gerach veranlassten. "Aus meiner Sicht war das zu wenig", sagte Wohlgemuth über den Kontakt zwischen Burkardt und Millot, der zu einem Foulelfmeter führte - Nadiem Amiri verwandelte (43.). Burkardt erzielte danach das erste Ausgleichstor für Mainz (62.), vorausgegangen war ein nicht geahndetes Handspiel von Jae-Sung Lee. "Der Schiedsrichter", zürnte Wohlgemuth, "hatte nicht seinen besten Tag."

Trotzdem: "Wir haben zu viele Gegentore kassiert, wir hätten das besser verteidigen müssen", monierte Hoeneß. Gerne würde er daran arbeiten, jetzt aber ist erst mal Länderspielpause. "Wir haben", beschwichtigte Wohlgemuth, "trotz allem ein gutes Fundament."