Nach "perfekter Woche": Max Eberl will neuen Bayern-Trainer "zügig" präsentieren
Immerhin 90 Minuten willkommene Ablenkung von der nervenzehrenden Suche bekam Eberl am Samstag im Stadion An der Alten Försterei geboten, der Rekordmeister schoss die Unruhe über die Abfuhr von Julian Nagelsmann beim 5:1 (2:0) bei Union Berlin einfach weg. "Wir haben genug damit zu tun, unseren Tagesablauf zu absolvieren", sagte Doppelpacker Thomas Müller: "Wir wissen selbst, so wie es in den letzten Monaten gelaufen ist, dass es auch auf unserem Schreibtisch liegt."
Nach einer laut Tuchel "perfekten Wochen" mit drei Siegen und dem Halbfinaleinzug in der Champions League ist zumindest sportlich wieder etwas Ruhe eingekehrt beim entthronten Meister, Eberls voller Fokus liegt nun auf der wichtigsten Personalie. "Wir wollen eine Kontinuität aufbauen, das ist ein entscheidender Fakt", betonte Eberl: "Wir sind sehr final und werden hoffentlich bald etwas verkünden können."
Unter Tuchel zeigte die Leistungskurve der Münchner zuletzt nach oben, eine Weiterbeschäftigung kommt für beide Parteien nach dem Bruch im Februar aber nicht in Frage. "Die Entscheidung wurde gefällt, da war ich noch nicht da. Und die Entscheidung, hat der Thomas gesagt, die steht. Deswegen brauche ich da nicht nochmal nachhaken", so Eberl im ZDF.
Spieler wollen Klarheit
Die Zeit wird knapp für den Sportvorstand, laut Leon Goretzka sei es "vor allem für die Jungs, deren Verträge jetzt irgendwann auslaufen, ein wichtiger Punkt, zu wissen, wer Trainer wird." Die Kandidatenliste dünnt sich jedenfalls immer weiter aus. Beim im März 2023 entlassenen Nagelsmann saß "der Stachel von damals" noch tief, sagte Eberl, der die Vertragsverlängerung des Bundestrainers beim DFB deshalb nachvollziehen konnte und sich nun wieder anderen Gesprächen widmen darf.
Ralf Rangnick oder Roberto De Zerbi gelten weiterhin als Kandidaten. Auch Unai Emery, aktuell mit Aston Villa Vierter in der Premier League, werde laut Berichten an der Säbener Straße diskutiert. Eine Verpflichtung von Zinedine Zidane gilt derweil als unwahrscheinlich.
Sportlich will sich der Rekordmeister jedenfalls nicht ablenken lassen, der Königsklassen-Kracher gegen Real Madrid in eineinhalb Wochen wirft schon seine Schatten voraus. In Berlin holten sich die Münchner nach dem emotionalen Weiterkommen gegen den FC Arsenal unter der Woche weiteres Selbstvertrauen und zeigten sich spielfreudig.
"Wenn man für Bayern München spielt und arbeitet, ist man immer gefordert, egal wie die Tabelle ausschaut. Das sind wir uns schuldig", sagte Tuchel, der mit seinem Team nach der Meisterschaft von Bayer Leverkusen nur noch um den zweiten Tabellenrang spielt. Doch Goretzka betonte: "Wir haben noch ein großes Ziel in der Champions League und versuchen, die Saison am Leben zu halten."