Nach der Europameisterschaft ist vor der Bundesliga: Alle Blicke auf den FC Bayern
Der neue Trainer Vincent Kompany startet seine schwierige Mission am Montag mit Leistungstests - dabei begleiten den 38-Jährigen viele Fragezeichen. Zwar wurden in Joao Palhinha, Michael Olise und Hiroki Ito schon drei kostspielige Transfers getätigt, doch der dringend benötigte und wohl über 200 Millionen Euro teure Umbruch im Luxus-Kader der Bayern ist noch längst nicht abgeschlossen.
Überhaupt gibt es gerade bei den Topklubs der Liga noch einige Baustellen. Die Bayern basteln noch an den Verpflichtungen des Leverkusener Abwehrchefs Jonathan Tah und von Xavi Simons, der in der vergangenen Saison in Leipzig spielte, aber Paris St. Germain gehört.
Ins Schaufenster bei der Euro stellte sich zudem der Spanier Olmo von RB Leipzig. Seine Zukunft ist zumindest offen. Bei Meister Leverkusen gilt neben Tah noch Jeremie Frimpong als Verkaufskandidat. Auch Borussia Dortmund stellt sich nach Platz fünf neu auf. Nationalspieler Karim Adeyemi hat sich offenbar mit Italiens Rekordmeister Juventus Turin geeinigt. Von Vizemeister Stuttgart nahm der BVB Waldemar Anton unter Vertrag, Torjäger Serhou Guirassy soll unbedingt noch kommen.
Überhaupt trifft den VfB das Transferkarussell gerade besonders heftig. Neben Ito, Anton und Guirassy gilt auch Chris Führich als potentieller Abgang. Da wird wiederum Leverkusen als Interessent genannt.
Steht der große Kaderumbruch noch bevor?
Erhebliche Veränderungen stehen auch beim FC Bayern bevor. Die große Frage ist aber: Wer muss bzw. soll gehen, damit überhaupt Geld und Platz für die neuen Stars da ist? Gerüchte gab es zuletzt um Joshua Kimmich (FC Barcelona), Matthijs de Ligt (Manchester United), Kingsley Coman (PSG), Alphonso Davies (Real Madrid), Serge Gnabry, Min-Jae Kim (Inter Mailand) und Leon Goretzka (Juventus Turin). Problem: Alle haben noch gültige Verträge und beziehen teils horrend hohe Gehälter.
Am konkretesten ist der Abgang von de Ligt für rund 50 Millionen Euro zu ManUnited. Aber sonst tut sich (noch) wenig. Die Verpflichtung von Wunschspieler Palhinha, den schon Thomas Tuchel im vergangenen Jahr unbedingt als "Holding six" holen wollte, ist zumindest ein eindeutiges Zeichen an Kimmich und Goretzka, die auch gerne im Zentrum agieren. Kimmich war schon in der Schlussphase der Saison bei den Bayern, aber auch im DFB-Team, auf die rechte Abwehrseite versetzt worden. Ob er darauf weiter Lust hat?
Für Kompany geht es nun darum, die vielseitigen Probleme zu moderieren. Sportvorstand Max Eberl sprach bereits von "neuen Impulsen, neuer Energie und neuen Ideen", die das Team benötige. Es gebe zwar "keine Streichlisten", ergänzte er, jedoch "Spieler, die es künftig schwerer haben könnten".
Wer gemeint ist, ließ er offen. Auch Kompany hatte bei seiner Vorstellung nicht auf Namen eingehen wollen. Für ihn sei aber grundsätzlich "wichtig, wie hungrig die Spieler sind. Ich will richtige Gewinner sehen." Am Montag startet die Mission.