Medien: Ex-Kapitän Schuster wird Nachfolger von Christian Streich beim SC Freiburg
Am Montag gab Christian Streich seinen Abschied beim SC Freiburg nach über 12 Jahren im Amt des Cheftrainers bekannt. Was folgte, waren viel Anerkennung, Verständnis und Glückwünsche, aber wenig Überraschung. Zu häufig hatte der Breisgauer Mann an der Linie in den vergangenen Monaten betont, den Job "nicht ewig" machen zu wollen – und zu können.
Nun soll mit Julian Schuster ein Mann ohne Reputation als hauptamtlicher Cheftrainer in die großen Fußstapfen des 58-Jährigen treten. Es wäre eine typische Freiburger Lösung, die stets auf Verbundenheit zum Verein und zur Region setzen.
Strategisch galt der in Bietigheim-Bissingen geborene Schuster allerdings schon zu Spielerzeiten als "halber Trainer". Nach seiner Ausbildung beim VfB Stuttgart wechselte er 2008 zum SC Freiburg und bestritt über zehn Jahre hinweg mehr als 200 Bundesliga-Spiele für die Badener. In dieser Zeit arbeitete er auch sechs Saisons mit seinem jetzigen Vorgänger Christian Streich zusammen, der ihn als Kapitän zu seinem verlängerten Arm auf dem Platz machte.
Erfolgreicher Cameo-Auftritt als Chef
Gänzlich ohne Erfahrung ist der 38-Jährige an der Seitenlinie allerdings nicht: Im Jahr 2022 musste Cheftrainer Streich wegen einer Corona-Erkrankung für das Europa League-Auswärtsspiel in Nantes passen. Damals sprang Schuster gemeinsam mit Kollege Patrick Baier kurzfristig ein und führte sein Team zu einem überzeugenden 4:0-Auswärtssieg.
Bei besagtem Auftritt in Frankreich stand auch Nils Petersen auf dem Feld. Der heutige Ex-Profi ist vielleicht auch aufgrund dieses Erlebnisses nicht überrascht über die Entscheidung für Schuster. „Julian Schuster war schon als Spieler der längste verlängerte Arm eines Trainers, den ich je gesehen habe“, sprach sich der 35-jährige Petersen am Dienstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur für seinen ehemaligen Mitspieler aus.
„Für mich war sonnenklar, dass Schusti eines Tages Trainer wird, und mich würde es sehr wundern, wenn diese tolle Persönlichkeit keinen Erfolg hätte“, sagte Petersen: „Seine Ansprachen an Spieltagen hatten immer etwas unglaublich Klares, Motivierendes und stets Sinnvolles. Wenn er das Wort ergriffen hat, war Ruhe in der Kabine.“