Lukas Mühl: Beim 1. FC Nürnberg wurden "Grenzen überschritten, die nicht tolerierbar sind"
Für den 1. FC Nürnberg absolvierte der einstige deutsche Junioren-Nationalspieler insgesamt 133 Pflichtspiel-Einsätze, 31 davon in der deutschen Bundesliga. Beim Club durchlief er sämtliche Nachwuchsmannschaften, sein Profidebüt gab er am letzten Spieltag der 2. Bundesliga-Saison 2015/16 gegen den SC Paderborn.
Im Interview mit transfermarkt.de erzählt Lukas Mühl, dass er sich mit dem Verein voll identifiziert habe: "Mit meinen Eltern habe ich damals entschieden, die Schule nach der 10. Klasse zu beenden und den Fokus voll auf den Profifußball zu setzen. Für mich gab es nichts Größeres, als das erste Profispiel für Nürnberg zu absolvieren. (...) Für mich war das eine unfassbar schöne Zeit."
Vom Hoffnungsträger zum Sündenbock
Allerdings sei der öffentliche Druck nach einer für den Verein enttäuschenden Zeit in der 2. Bundesliga zu groß geworden, der einstige Hoffnungsträger zum "Sündenbock" erklärt worden.
Ein Banner beinhaltete laut Mühl auch eine Morddrohung: "Wenn du deinen Namen und im nächsten Satz eine Anspielung auf die Ermordung von Andrés Escobar liest, dann werden da Grenzen überschritten, die nicht mehr tolerierbar sind."
Mühl habe damals auch über ein Karriereende nachgedacht, seine Familie sei unter Polizeischutz gestanden. Unterstützung vom Verein vermisste der Innenverteidiger: "Tatsächlich haben meine Bindung und die Identifikation zum 1. FC Nürnberg gelitten. Bis dahin war ich Fan von diesem fantastischen Klub, fortan habe ich mich nicht mehr als Fan gesehen, sondern nur noch als Angestellter."
Hofft auf Zukunft in Italien
Zehn Jahre lang war er für Nürnberg aktiv, ehe sich der heutige 26-Jährige für einen Wechsel ins Ausland entschloss. Beim österreichischen Traditionsverein Austria Wien fühlte sich Mühl von Anfang an pudelwohl: "Bei der Austria habe ich mich frei gefühlt und konnte mich ausleben. Ich habe von Beginn an gemerkt, der Trainer, der Verein, das Umfeld setzen auf mich."
Dennoch verlängerte er seinen Ende Juni auslaufenden Vertrag beim FAK nicht. Seine Zukunft würde er am liebsten in Italien sehen. "Jedoch gibt es in ganz Europa tolle Länder und tolle Ligen und ich freue mich jetzt schon darauf, etwas komplett Neues kennenzulernen", verriet der gebürtige Zwieseler "transfermarkt.de"