Lichtblick für Mainz 05: Thomas Müller adelt FSV-Talent Brajan Gruda
Obwohl Mainz 05 in einer unfassbar schwierigen Situation steckt und auch nach dem 8. Bundesliga-Spieltag vergeblich auf den ersten Saisonsieg wartet, gibt es einen großen Lichtblick: Brajan Gruda. Vor der Länderspielpause erzielte der 19-jährige Deutsch-Albaner gegen Borussia Mönchengladbach sein erstes Tor im deutschen Oberhaus.
Am Samstagabend brachte das Stürmertalent den deutschen Rekordmeister Bayern München fast im Alleingang zur Verzweiflung. Gruda war der Mainzer mit den meisten Ballaktionen im Offensivdrittel (24). Er bereitete den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer durch Anthony Caci mustergültig vor. In der 89. Minute hatte er Pech, sein Torschuss klatschte nur an den Pfosten.
Angst vor dem deutschen Rekordmeister hatte Brajan Gruda keine. Im Gegenteil: Er wollte seine Chance nutzen und sein Potenzial gegen die wohl stärkste Mannschaft Deutschlands unter Beweis stellen. Grudas großes Talent ist auch Thomas Müller nicht entgangen. Der Weltmeister von 2014 und 449-fache Bundesliga-Profi sicherte sich nach dem Abpfiff zielbewusst Grudas Trikot und widmete ihm einen Instagram-Beitrag: "Danke Brajan Gruda für dein Shirt. Arbeite weiter hart, mein Freund."
Svensson: "Ein guter, junger Spieler" der noch lernen muss
Der 1. FSV Mainz 05 hat dem deutschen Fußball in den vergangenen Jahren viele große Talente beschert. Auch Cheftrainer Bo Svensson hat bereits bewiesen, der langen Tradition des Vereins gerecht zu werden. Immer wieder führte er hochbegabte Spieler Schritt für Schritt an den Profi-Fußball heran. Anton Stach, Jonathan Burkardt oder Nelson Weiper haben unter dem Dänen entscheidende Schritte in ihrer Entwicklung gemacht.
Auch Brajan Gruda wurde im Mainzer Nachwuchsleistungszentrum großgezogen. Er hat alle nötigen Anlagen, um nicht nur in der deutschen Bundesliga, sondern auch international auf sich aufmerksam zu machen. Sein Trainer Bo Svensson ist ebenfalls von den Fähigkeiten des 19-jährigen Top-Talents überzeugt, erinnert ihn aber laufend daran, dass man nur durch ständige Lernbereitschaft ans absolute Limit kommt. "Er ist ein guter, junger Spieler (...) Er muss aus den Situationen lernen, die er heute nicht so gut gemacht hat", hatte Svensson ihn nach seinem Premieren-Tor gegen Gladbach wieder auf den Boden der Tatsachen geholt.
Mainz-Kapitän Silvan Widmer ließ sich gegenüber "SWR Sport" hingegen zu einem deutlichen Lob hinreißen: "Er ist ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann. Er ist sehr kreativ und ich glaube, dass man ihm nicht zu viele taktische Vorgaben auf dem Platz geben sollte, er sollte sich bestmöglich selbst zum Ausdruck bringen. Ich hoffe, dass er sich seine Unbekümmertheit noch für viele Jahre beibehalten kann."