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Last-Minute-Wahnsinn: Borussia Dortmund verschenkt Sieg in Stuttgart

AFP
Der eingewechselte Tanguy Coulibaly jubelt nach seinem Tor zu 1:2
Der eingewechselte Tanguy Coulibaly jubelt nach seinem Tor zu 1:2Profimedia
Borussia Dortmund ist im Rennen um die Meisterschaft nach einer aberwitzigen Schlussphase folgenschwer gestolpert. Beim leidenschaftlich kämpfenden VfB Stuttgart, der ab der 39. Minute in Unterzahl spielen musste, verspielte der BVB beim 3:3 (2:0) einen sicher geglaubten Sieg. Nachdem die Dortmunder in der Nachspielzeit durch Giovanni Reyna (90.+2) wieder in Führung gegangen waren, glich Silas Katompa Mvumpa fünf Minuten später noch aus.

Dortmund verpasste es damit, mit dem ebenfalls patzenden FC Bayern nach Punkten gleichzuziehen. Der Rückstand beträgt weiter zwei Zähler.

Tanguy Coulibaly (78.) und Josha Vagnoman (84.) hatten zunächst die 2:0-Führung der Westfalen ausgeglichen. Zuvor war das Team von Trainer Edin Terzic durch Sebastien Haller (26.) und den auffällige Donyell Malen (33.) in Führung gegangen. Dann begann die dramatische Schlussphase.

VfB-Verteidiger Konstantinos Mavropanos hatte seine Mannschaft beim Stand von 0:2 zusätzlich geschwächt, als er für zwei "taktische" Fouls innerhalb von vier Minuten von Schiedsrichter Harm Osmers (Bremen) mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde (39.). Dortmund verspielte seinen Vorteil allerdings durch durch sein lässiges offensives Spiel und nachlässiges Defensivverhalten gegen nie aufgebende Stuttgarter.

In der flotten Anfangsphase hatten zunächst beide Mannschaften Chancen, in Führung zu gehen. Stuttgarts Neu-Nationalspieler Josha Vagnoman schoss den Ball aus guter Position dabei über das Tor der Dortmunder (5.), sein Torhüter Fabian Bredlow war danach bei den kurz aufeinander folgenden Schüssen von Sebastien Haller und Julian Brandt (10.) auf dem Posten.

Danach gewannen die Gastgeber zunehmend die Kontrolle über das Spiel, waren aber nicht zwingend genug. Der von Malen vorbereitete Treffer von Haller aus kurzer Distanz fiel in dieser Phase eher überraschend. Die Gastgeber ließen sich dadurch nicht entmutigen, konnten ihre Chancen gegen defensiv oft unsichere Dortmunder durch Serhou Guirassy (29.) und Wataru Endo (30.) aber nicht nutzen.

Malen machte es auf der Gegenseite besser und traf gegen zu unentschlossene Stuttgarter aus gut 15 Metern. Der Platzverweis von Mavropanos, der erst Karim Adeyemi (35.) und kurz darauf Malen regelwidrig bremste, tat der Angriffslust des VfB danach keinen Abbruch - ein Treffer von Guirassy wurde jedoch nach Videobeweis wegen Abseits zurückgenommen (52.). Zuvor hatte Dortmunds Jude Bellingham  die Latte getroffen (49.).

Der BVB konnte trotz des Vorsprungs und der Überzahl nicht überzeugen. In der Offensive wie Defensive ging die Mannschaft von Terzic bisweilen allzu lässig und nachlässig zu Werke.

Das rächte sich in der Schlussphase: Der nur vier Minuten zuvor eingewechselte Coulibaly brachte die Heimelf mit einem strammen Schuss wieder ran, Emre Can hatte unhaltbar abgefälscht. Nur sechs Minuten später läutete Vagnoman dann die aberwitzige Schlussphase mit seinem Ausgleichstreffer ein.