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Koan Supercup, koan Trainer: Bayern München will "einfach raus aus dieser Saison"

SID
Die Enttäuschung war Eric Dier (l.) und Joshua Kimmich (r.) ins Gesicht geschrieben.
Die Enttäuschung war Eric Dier (l.) und Joshua Kimmich (r.) ins Gesicht geschrieben.Profimedia
Thomas Müller hatte nach der letzten Schmach einer denkwürdig verkorksten Spielzeit endgültig genug. "Wir sind sehr unzufrieden. Wir wollen einfach raus aus dieser Saison und im Sommer neu anfangen", schimpfte der Führungsspieler vollends bedient. Zum Abschied von Trainer Thomas Tuchel verspielte der abgestürzte Serienmeister sogar schon die Chance auf den ersten Titel der kommenden Saison, der Supercup wird am 17. August ohne die Bayern stattfinden.

Der neue Coach feiert seine Pflichtspiel-Premiere stattdessen an selbigem Wochenende irgendwo in der Prärie im DFB-Pokal. Wer das sein wird? Weiter völlig offen, die längst peinliche Suche dauert an. "Der, der am meisten unzufrieden ist, wie es ist, bin ich selber. Da muss ich mir an die eigene Nase fassen", sagte Max Eberl bei Sky und fügte mit einer Portion Zweckoptimismus an: "Ein Freund von mir sagt immer, das Beste kommt zum Schluss."

Nachdem zuletzt der Versuch gescheitert war, die beschlossene Trennung von Tuchel rückgängig zu machen, kann der Tabellendritte nun weitere Kandidaten streichen. Ob er vehement widersprechen könne, dass der neue Trainer ein Italiener werde, wurde Eberl nach dem 2:4 (2:1) bei der TSG Hoffenheim im ZDF gefragt. Seine Antwort lautete: "Ja." Die kürzlich frei gewordenen Roberto de Zerbi und Massimiliano Allegri wären damit raus.

Zum Match-Center: TSG Hoffenheim vs. Bayern München

Laut Bild soll auch Benfica Lissabons Roger Schmidt in der Vorwoche den Daumen gesenkt haben. Trotz aller Absagen werde der Verein eine "sehr gute Lösung finden", kündigte Eberl an. Darauf hoffen auch die Spieler. "Den Verantwortlichen vertrauen wir immer", sagte Kapitän Manuel Neuer. Generell lobte der 38-Jährige nochmals die Zusammenarbeit mit dem scheidenden Tuchel. Zugleich widersprach Neuer aber Medienberichten, wonach er und Müller persönlich für eine Verlängerung der Zusammenarbeit vorgesprochen hätten.

"Danke ans Trainerteam!"

"So wie es in der Zeitung stand, war es komplett falsch. Thomas und ich sind nicht zum Trainer gegangen, das stimmt so nicht", betonte Neuer. Er glaube allerdings, dass in der Saisonendphase "was zusammengewachsen ist zwischen Mannschaft und Trainerteam, wir hatten eine positive Energie in der Truppe. Deshalb glaube ich, dass es nächste Saison grundsätzlich gut funktioniert hätte. Aber die Entscheidung ist so gefallen."

Tuchel habe "in diesem wilden Jahr unter keinen leichten Umständen den einen oder anderen Haufen wegkehren müssen, den er nicht produziert hat", sagte Müller: "Danke ans Trainerteam!" Nun gelte es aber, in die "Zukunft" zu schauen. Es müsse "einen Neustart geben", betonte Neuer: "Dass es nicht so weiterlaufen kann, ist klar. Wir haben gute Spiele abgeliefert, aber nicht so konstant. Das ist unser größtes Problem."

Manuel Neuer im Interview nach dem Spiel.
Manuel Neuer im Interview nach dem Spiel.Profimedia/Flashscore

Die Mannschaft müsse "ein ganz anderes Gesicht zeigen", führte Neuer aus: "Jeder ist in der Pflicht. Wir brauchen nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen, wenn wir selber nicht performt haben." Die Pleite in Hoffenheim nach der Führung durch Mathys Tel (4.) und Alphonso Davies (6.) stand sinnbildlich für die verkorkste Saison, nach teils groben Fehlern drehten Maximilian Beier (8.) und der überragende Andrej Kramaric (68./85./87.) die Partie.

Die Probleme sitzen tief. "Ich bin erst zehn Wochen da", stöhnte Eberl deshalb, "es fühlt sich wie zehn Jahre an."