Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Klare Fehlentscheidung? VAR "geht einem auf den Sack"

SID
Während eines VAR-Checks wurde Schiedsrichter Schröder mit einem Tuch beworfen.
Während eines VAR-Checks wurde Schiedsrichter Schröder mit einem Tuch beworfen.ČTK/DPA/Federico Gambarini
Mit Blick auf den Videobeweis sollte in der neuen Saison der Fußball-Bundesliga alles besser werden. Doch gleich zum Auftakt gab es jede Menge Ärger.

Neue Saison, alter Zoff: Als auch noch der FPMG Supporters Club von Borussia Mönchengladbach mit einer Petition zur Abschaffung des Video-Assistenten um die Ecke kam, war der unsägliche Streit um den VAR endgültig wieder ausgebrochen. Obwohl in der neuen Spielzeit der Fußball-Bundesliga alles besser werden sollte, ließ gleich der erste Spieltag nichts Gutes erahnen.

"Der VAR schadet dem Fußball mehr, als er ihm nützlich ist", ließ das FPMG, das mit rund 7000 Mitgliedern zu den größten deutschen Fanprojekten gehört, seinem Frust freien Lauf. "Die gewünschte Gerechtigkeit wird nicht erreicht und der Fußball verliert zusätzlich seine Attraktivität. Die Basis für Leidenschaft im Fußball wird durch den VAR zerstört", heißt es in der Petition des Vorsitzenden Thomas Ludwig: "Der Fußball ist am Ende der Verlierer."

Zum Flashscore Bundesliga-Tracker

Große Emotionen nach Elfmeterpfiff

Das sahen zahlreiche Beobachter nach dem Eröffnungsspiel zwischen Gladbach und Doublegewinner Bayer Leverkusen (2:3) ähnlich. In die Partie wurde mehrfach vom "Kölner Keller" eingegriffen. Vor allem der späte Elfmeterpfiff für Leverkusen sorgte für Diskussionen.

Selbst nach Ansicht der TV-Bilder war strittig, ob Gladbachs Abwehrspieler Ko Itakura gegen Amine Adli auch den Ball oder nur den Gegenspieler getroffen hatte. Schiedsrichter Robert Schröder hatte die Szene zunächst laufen lassen, ehe der VAR eingriff.

"Es war für mich keine klare Fehlentscheidung, da muss er nicht raus", sagte unter anderem Roland Virkus zu der Szene. Nach Ansicht des Gladbacher Sport-Geschäftsführers nehme der VAR "komplett die Emotionen. In der Vorbereitung und beim Pokalspiel hatte ich mich schon gefreut, weil irgendwas anders war - ach ja, es war kein VAR da. Das war echt cool."

Kühle Zurückhaltung statt überstürztem Einschalten hatte eigentlich auch der neue Schiedsrichter-Chef Knut Kircher von seinen Video-Assistenten gefordert. In Anlehnung an die Praxis bei der zurückliegenden EM hatte der Ex-Referee deutlich weniger Eingriffe als Ziel formuliert: "Die Szenen, in denen der VAR überhaupt einzugreifen hat, müssen sich reduzieren."

Das hätte sich auch Tim Kleindienst gewünscht. Das vermeintliche Tor des Gladbachers zum 1:2 war nach Ansicht der Videobilder wegen eines Fouls zurückgenommen worden. "Es geht einem auf den Sack, dass jede 50:50-Situation überprüft wird und jedes Tor bis in kleinste überprüft wurde", wetterte der Stürmer.

Ärger auch in Augsburg

Auch bei Jess Thorup war der Ärger groß. "Er", schimpfte der Trainer des FC Augsburg, "hat uns zwei Punkte genommen." Bei "er" handelte es sich um Schiedsrichter Sascha Stegemann, der den Gastgebern 13 Minuten vor dem Ende des Spiels gegen Werder Bremen trotz Videostudiums einen Handelfmeter verweigerte. "Das war ein klarer Handelfmeter. Punkt. Ende", erboste sich FCA-Geschäftsführer Michael Ströll.

Bremens Trainer Ole Werner wollte sich nach dem 2:2 nicht an der "Detektivarbeit" in der Causa beteiligen, die Augsburger verstanden derweil die Welt nicht mehr, nachdem Werders Anthony Jung den Ball nach einer Flanke an den weit ausgestreckten linken Arm bekommen hatte.

Ob die Welt noch jemals den VAR versteht, bleibt offen.