Kein Europa für den SC Freiburg: Christian Streichs Abschied ohne Happy End
Seine Dankbarkeit hätte das Trainer-Unikat, das als Coach überzeugte und abseits des Platzes stets Haltung zeigte, gern mit einem letzten Erfolg zurückgezahlt. Es sollte nicht sein. 1:2 (0:0) verlor der SC bei Union Berlin. Das späte Gegentor des Ex-Freiburgers Janik Haberer (90.+3) schob sein Team noch auf den zehnten Tabellenplatz. Selbst die Chance auf die Play-offs zur Conference League wurde dadurch verspielt.
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Weitere internationale Abende verpasste Freiburg aber nicht in der dramatischen Nachspielzeit in Berlin. Kein Sieg und nur drei Punkte aus den vergangenen fünf Spielen waren zu wenig. Am Ende fehlte den Breisgauern ein Zähler.
Streich übernahm Verantwortung. Und er ging hart mit sich ins Gericht. "Fakt ist, dass ich in den letzten Spielen nicht in der Lage war, die allerletzte Energie so zu bündeln, um es in den Europapokal zu schaffen. Deshalb ist dieser Tag ein für mich persönlich sehr enttäuschender Tag", sagte Streich: "Ich bin einfach maximal enttäuscht von mir. Es tut mir leid für die Fans und die Mannschaft. Abgestiegen sind wir nicht. Aber wir haben es nicht geschafft, wenigstens Achter zu werden."
Streichs Abschied zu den eigenen Konditionen
An seinem Vermächtnis ändert die letzte Enttäuschung nichts. Streich wird fehlen, dem SC und der Bundesliga. Und doch ist die Zeit reif für eine Veränderung. "Es ist genau die richtige Entscheidung", sagte Streich über seinen Abschied, "ich bin glücklich darüber, dass ich das erkannt habe. Dass ich das entscheiden durfte, ist ein Geschenk. Wer darf das schon?"
Sorgen um die Zukunft seines Vereins macht sich der 58-Jährige nicht. Den SC weiß er bei seinem Nachfolger Julian Schuster in guten Händen. "Ich habe keine Bedenken. Vielleicht hat es ja auch etwas Gutes, dass der Julian mit seinen Trainern jede Woche trainieren kann", sagte Streich.