"Jetzt muss er auch liefern": Tuchels Schonzeit laut Stefan Effenberg vorüber
Münchens Selbstverständnis und Ansprüche ließen dem Coach keinen Spielraum für weitere Enttäuschungen, meinte Effenberg: "Bei Bayern München hast du immer ein Problem, wenn du keine entsprechenden Ergebnisse lieferst. Hauptsache, du gewinnst – die Art und Weise, wie das passiert, ist dabei nicht so entscheidend. Sonst werden bei Bayern viele Dinge hinterfragt. Die Verantwortlichen vertrauen Tuchel zu 100 Prozent, haben ihm viel Mitspracherecht in der Kaderplanung gegeben. Jetzt muss er auch liefern, er ist in der Bringschuld."
Nach Einschätzung von Effenberg sollte Tuchel mehr die Schließung interner Baustellen betreiben und weniger noch weiter nach einem defensiven Mittelfeldspieler suchen.
Auch Effenberg erwartet engen Titelkampf
Der für 100 Millionen Euro neuverpflichtete Superstar Harry Kane könne seine Führungsqualitäten "sprachlich nicht direkt transportieren", urteilte der 55-Jährige über den englischen Torjäger. Umso mehr müsse der amtierende Kapitän Joshua Kimmich nun seinen Anführer-Anspruch "auch auf dem Platz abliefern".
Wie schon andere Beobachter wertet auch Effenberg Münchens Supercup-Niederlage als Indiz für einen fortschreitenden Dominanzverlust der Bayern nach den Problemen in der Vorsaison.
Aus dem "Wink für die Bundesliga" leitete der ehemalige Mittelfeldstar für die neue Spielzeit "lange" Spannung an der Spitze mit Vizemeister Borussia Dortmund, Leipzig und Bayer Leverkusen als ernsthafte Konkurrenten der Münchner ab: "Die drei Klubs sind stärker geworden. Sie werden von Anfang an Druck auf Bayern ausüben."