"Hier um Titel zu holen": Max Eberl kündigt Bayern-Posten und Trainersuche an
Wegen des schwierigen Saisonverlaufs befinde sich der FC Bayern "in der ungewohnten Rolle des Jägers, aber in den übrigen drei Monaten der Saison gilt es jetzt, das Bestmögliche herauszuholen", sagte Eberl. Dann sei, so Eberl, "vielleicht auch noch ein Titel zu holen - man weiß es nicht".
Präsident Herbert Hainer betonte, der FC Bayern brauche "nicht nur die besten Spieler auf dem Platz, sondern auch in der Führungsriege, damit wir unsere ehrgeizigen Ziele erreichen können".
Die Bayern hatten Eberl auf ihrer Aufsichtsratssitzung am Montag offiziell verpflichtet und mit einem Vertrag bis 2027 ausgestattet. Seinen Dienst tritt der frühere Münchner Profi am 1. März an. Eberl ist nach Hasan Salihamidzic und Matthias Sammer (2012 bis 2016) erst der dritte Sportvorstand in der Klubgeschichte. Der FC Bayern zahlt eine kolportierte Ablöse von 4,5 Millionen Euro an Eberls Ex-Klub RB Leipzig, zuvor war der neue starke Mann einige Jahre erfolgreich für Borussia Mönchengladbach tätig gewesen.
Eberl zu Trainersuche
Auch zur Trainersuche äußerte sich Eberl. Diese will er "am besten so schnell wie möglich", aber mit der gebotenen Gründlichkeit angehen. "Es sind viele Namen im Raum, aber wir werden uns in Ruhe Gedanken machen", sagte der neue Sportvorstand bei seiner Vorstellung am Dienstag. "Wir müssen den passenden Trainer für Bayern München finden und dann auch die passenden Spieler."
Die lange To-do-Liste geht der 50-Jährige selbstbewusst an: "Der Aufgabenzettel ist sehr, sehr groß, aber ich habe keine Angst", sagte Eberl. Neue Spieler zu finden, sei "kein Hexenwerk" - und eine Aufgabe, die er "seit zwei Jahrzehnten machen darf". Eberl warnte jedoch vor überzogenen Erwartungen: "Ich bin kein Heilsbringer, ich bin ein Typ, der anpacken möchte."
Die Trennung von Thomas Tuchel zum Saisonende hält Eberl für eine gute Entscheidung. "Für mich fühlt es sich bei diesen Themen, die offensichtlich da waren, richtig an", sagte Eberl. Er betonte, nicht beteiligt gewesen zu sein, es sei dabei auch nicht um Befindlichkeiten einzelner Personen gegangen, sondern ausschließlich im Sinne des Klubs gehandelt worden: "Es geht nur um den FC Bayern."
Tuchel wird die Bayern im Sommer vorzeitig verlassen, als Top-Kandidat auf die Nachfolge gilt Xabi Alonso, der mit Bayer Leverkusen in der Bundesliga klar auf Meisterkurs liegt. Eberl und Alonso kennen sich, der frühere Manager von Borussia Mönchengladbach wollte ihn einst schon an den Niederrhein holen.
Die Münchner hatten am vergangenen Mittwoch bekannt gegeben, nach der Saison eine Änderung auf der Trainerposition vorzunehmen. Tuchels Vertrag wäre eigentlich bis 2025 gelaufen. Den Bayern droht angesichts von acht Punkten Rückstand auf Leverkusen in der Liga und des 0:1-Rückstands im Champions-League-Achtelfinale gegen Lazio Rom die erste titellose Saison seit zwölf Jahren.