Hainer: Auslandsvermarktung der Bundesliga "alarmierend" – Sonderlob für Nagelsmann
"Wir hatten letzte Saison noch 250 Millionen Euro pro Jahr aus der Auslandsvermarktung, die Premier League generiert mit zwei Milliarden Euro allein in diesem Bereich das Zehnfache. Bei uns hat man sich zu stark auf den Heimatmarkt konzentriert, den Rest nicht mit der nötigen Intensität bearbeitet", sagte Hainer.
Kein Freund der Umverteilung
Die Bundesliga sei allerdings nur "attraktiv, wenn ihre Klubs performen und auch international überzeugen. Dafür brauchst du gute Spieler", so Hainer: "Wenn der FC Bayern kein Geld mehr hätte, könnte er keine Spieler finanzieren, die höchsten Ansprüchen genügen - dann werden wir unattraktiver. Die Fans wollen Stars sehen. Der Sport lebt von Stars." Deshalb helfe es auch "nichts, wenn man dem FC Bayern Geld wegnimmt und auf die anderen Klubs verteilt. Dann würde sich die Liga auf einem niedrigeren Niveau harmonisieren."
Seinen FC Bayern sieht Herbert Hainer jedenfalls gut aufgestellt. Mit viel Stolz verwies er auf die Aussagen weltbekannter Stars. So habe Kylian Mbappé nach dem CL-Aus gesagt, die Bayern hätten ein Team, das für den Champions-League-Sieg aufgestellt ist. José Mourinho zeigte sich neidisch auf die Tiefe des Kaders.
Allerdings benötige man vor dem anstehenden Viertelfinal-Kracher in der Champions League gegen Englands Topklub Manchester City natürlich auch "das viel zitierte Quäntchen Glück. Da entscheiden Nuancen über das Weiterkommen." Aber, so Hainer: "Die heiße Phase beginnt jetzt. Thomas Müller hat gesagt, es wird nicht leicht, den FC Bayern zu schlagen – und genau so müssen wir als FC Bayern auftreten."
Sonderlob für Nagelsmann
Einmal mehr lobte Hainer auch Trainer Julian Nagelsmann. Der 35-Jährige sei in seiner Entwicklung "unheimlich weit. Ein Top-Trainer, der auch gegen Paris bewiesen hat, dass er auf höchstem europäischen Niveau taktisch und strategisch hervorragend agiert", sagte der Münchner Präsident.
Der FC Bayern plane mit Nagelsmann auf jeden Fall "langfristig, weil wir mit ihm etwas aufbauen wollen. Man erkennt einen deutlichen Fortschritt in diesen eineinhalb Jahren. Julian macht es sehr gut. Die Trainer-Diskussion zwischendurch kam von außen, die haben nicht wir vom Zaun gebrochen", betonte Hainer.
Anerkennung, die Julian Nagelsmann einen Tag nach der bitteren 1:2-Pleite in Leverkusen wohl besonders gerne hört.