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Gündogan, Grimaldo und Co.: Die zehn größten Schnäppchen des Transfersommers

Ilkay Gündogan im Barca-Trikot.
Ilkay Gündogan im Barca-Trikot. AFP
Der Transfersommer ist vorbei - zumindest in den meisten europäischen Ligen. Die Summen, welche für neue Spieler ausgegeben werden, steigen von Jahr zu Jahr und sind kaum noch zu fassen. Trotzdem kauften viele Vereine ihre neuen Spieler zum reduzierten Sonderpreis, sei es aus finanzieller Not oder taktischer Finesse. Flashscore stellt euch die zehn größten Schnäppchen des abgelaufenen Transfersommers vor!

James Ward-Prowse (34,8 Millionen Euro)

von Southampton zu West Ham United

James Ward-Prowse ist nicht nur der vielleicht beste Freistoßschütze auf diesem Planeten, sondern auch ein hervorragender Spielmacher.

Seit seiner Jugend spielte der 28-Jährige nur für den FC Southampton. Oft standen die Türen Richtung Spitzenverein offen - oft entschied sich Ward-Prowse dafür, seinen Saints die Treue zu halten. Nach einer katastrophalen Saison und dem Abstieg in die Championship wurde es aber doch Zeit, ein Wechsel schien unumgänglich.

West Ham sicherte sich einen kampfstarken und technisch herausragenden Mittelfeldspieler. 343 Premier-League-Einsätze und Engländer - wer die Marktpreise auf der Insel kennt, weiß, dass die gezahlte Ablöse verhältnismäßig gering ist. Ein guter Deal für die Hammers!

Mateo Kovacic (29,1 Millionen Euro)

von Chelsea zu Manchester City

Beim FC Chelsea brechen neue Zeiten an - und davon profitieren die Citizens. Um Platz für die etlichen Neuzugänge schaffen, wurden an der Stamford Bridge viele arrivierte Spieler zum Schnäppchenpreis verhökert.

So auch Mateo Kovacic. Der kroatische Mittelfeldspieler hat im Weltfußball fast alles erlebt: 95 Spiele für die kroatische Nationalmannschaft, ein WM-Finale, vier Champions-League-Titel.

Kovacic ist nicht besonders schnell oder torgefährlich - davon abgesehen beherrscht er aber alle Facetten, um den hohen Ansprüchen von Pep Guardiola gerecht zu werden. An den ersten drei Spieltagen in der Premier League stand der Mittelfeldspieler immer in der Startelf.

Ivan Fresneda (9 Millionen Euro)

von Valladolid zu Sporting Lissabon

Die Gerüchteküche brachte Ivan Fresneda in den vergangenen Monaten mit Borussia Dortmund, dem FC Arsenal, Juventus Turin und zahlreichen anderen Spitzenvereinen in Verbindung. 22 Einsätze in LaLiga genügten dem 18-Jährigen, um sich in ganz Europa ins Schaufenster zu spielen. 

Talentierte Rechtsverteidiger sind rar. Fresneda vereint mehrere besondere Gaben. Seine Ballbehandlung ist typisch für die spanische Schule: elegant und technisch fehlerfrei. Er ist schnell, hat eine Auge für seine Mitspieler und ist auch bei Kopfbällen und Luft-Zweikämpfen eine echte Gefahr.

Sporting überwies zunächst 9 Millionen Euro an Valladolid, 3 Millionen könnten durch etwaige Boni hinzukommen. Eine Investition, die sich auszahlen wird - obwohl Fresnedas Ex-Verein bei einem Weiterverkauf 10 Prozent der gezahlten Ablöse erhalten soll.

Ilkay Gündogan (ablösefrei)

von Manchester City zum FC Barcelona

Wie schon das Beispiel Mateo Kovacic unterstrichen hat: Auf dem Transfermarkt gelingt am ehesten dann ein Schnäppchen, wenn man die direkte Konkurrenz genau im Auge behält, wenn man nach strukturellen Fehlern Ausschau hält und im richtigen Moment zuschnappt.

Weder Pep Guardiola noch Ilkay Gündogan beabsichtigten, sich nach der sensationellen Triple-Saison voneinander zu trennen. Gündogan erzielte 2022/23 viele wichtige Treffer für die Skyblues, war in Manchester Kapitän und das Rückgrat der Mannschaft. Trotzdem ließ man den Vertrag des 67-fachen deutschen Nationalspielers im Sommer auslaufen. Gündogans Management hatte auf einen Zweijahres-Vertrag gepocht, den bekommt man bei City in gehobenem Alter aber nicht.

Ilkay Gündogan (l.) und Barca-Präsident Joan Laporta (r.).
Ilkay Gündogan (l.) und Barca-Präsident Joan Laporta (r.).AFP

Citys Pech, Barcelonas Glück. Gündogan brauchte nicht lange, um sich beim FC Barcelona einzuleben und stieg sofort zum unumstrittenen Stammspieler auf. Das von Xavi Hernandez präferierte Zonenspiel hat er bereits unter Guardiola in allen Einzelheiten studiert. Mit seinen Fähigkeiten am Ball ist Gündogan wie dafür geschaffen, schon bald ein echter Culé zu werden.

Oriol Romeu (3,4 Millionen Euro)

von Girona zum FC Barcelona

Not macht bekanntlich erfinderisch. Vereinslegende Sergio Busquets hat den FC Barcelona im Sommer endgültig verlassen. Der vielleicht beste Regista aller Zeiten zog nach Miami, wo er zusammen mit Lionel Messi und Jordi Alba für Furore sorgt.

Oriol Romeu ist zu seinem Jugendverein zurückgekehrt.
Oriol Romeu ist zu seinem Jugendverein zurückgekehrt.AFP

Trainer Xavi Hernandez musste nach Ersatz. Busquets war der Taktgeber im Mittelfeld, alle Fäden liefen bei ihm zusammen. Spieler wie Citys Rodri sind für die klammen Katalanen zu teuer. Martin Zubimendi entschied sich für einen Verbleib bei Real Sociedad. Also verpflichtete man Oriol Romeu, der zuvor in England, in Deutschland und beim FC Girona spielte. 

Dabei konnte Romeu seinen Ruf, ein solider, aber eben kein Weltklasse-Spieler zu sein, nie ablegen. Der in La Masia ausgebildete Defensivstratege bekam eine zweite Chance bei den Blaugrana. Sofort fügte sich der 31-Jährige in die Mannschaft ein, von einem Qualitätsunterschied war in den ersten Ligaspielen nichts zu erkennen - wenngleich er sich im Vergleich zu Sergio Busquets eher durch intensive Zweikämpfe als wunderbares Passspiel auszeichnet.

Ousmane Dembele (50,4 Millionen Euro)

von Barcelona zu Paris Saint-Germain

Beidfüßig, trickreich, ein perfekter Vorlagengeber. Lange wurde Ousmane Dembele den Vorschusslorbeeren beim FC Barcelona nicht gerecht. Unter Xavi entwickelte sich der französische Flügelstürmer schließlich doch noch zu einem fleißigen Arbeiter, der nicht bloß talentiert ist, sondern enge Situation auf einzigartige Weise lösen kann. 

Sobald sich Dembele akklimatisiert hat, wird er eine immense Verstärkung für PSG sein.
Sobald sich Dembele akklimatisiert hat, wird er eine immense Verstärkung für PSG sein.AFP

Mit einer Ablösesumme von über 50 Millionen Euro ist Ousmane Dembele der teuerste Spieler in dieser Liste. Das hat seine Gründe. Bedenkt man, wie sich Dembele in den vergangenen eineinhalb Jahren entwickelt hat; bedenkt man, dass er als französischer Nationalspieler in Paris einen besonderen Status genießen wird; bedenkt man, wie viel Geld PSG in den vergangenen Jahren ohne großen Ertrag ausgegeben hat - ist Dembele trotzdem ein echtes Schnäppchen. 

Sobald seine Eingewöhnungsphase vorbei ist, wird das Zusammenspiel mit Kylian Mbappe und vielleicht Randal Kolo Muani etliche Abwehrketten vor eine Herausforderung stellen. Nicht nur in Frankreich, sondern auch auf europäischer Bühne.

Akor Adams (4,5 Millionen Euro)

von Lilleström zu HSC Montpellier

Akor Adams ist 1,90 Meter groß, pfeilschnell, trickreich und machte die französische Liga im Eiltempo unsicher. Montpellier lag gegen Aufsteiger Le Havre 0:1 in Rückstand - ehe der 23-jährige Nigerianer innerhalb von drei Minuten einen Doppelpack erzielte. In der 58. Minute war er per Kopf zur Stelle, in der 60. Minute setzte er den Ball nach einem Pass in die Tiefe platziert ins lange Eck. Montpellier musste sich am Ende mit einem 2:2-Unentschieden begnügen, doch Adams hatte bewiesen, der passende Ersatz für Ellye Wahi zu sein.

Für den norwegischen Verein Lilleström erzielte er 15 Treffer in den letzten 15 Spielen. Auch in der Ligue 1 scheint er seine Treffsicherheit nicht verloren zu haben. Auch zu Montpelliers 4:1-Sieg über Lyon am 2. Spieltag steuerte er einen Treffer bei.

Adams ist ein nahezu kompletter Angreifer und kann Montpellier noch einen satten Profit einbringen - insofern er seine rasante Entwicklung kontinuierlich fortsetzt.

Dominik Livakovic (6,65 Millionen Euro)

von Dinamo Zagreb zu Fenerbahce

Nachdem Dominik Livakovic bei der WM 2022 zuerst Japan, anschließend Brasilien zur Verzweiflung brachte und sich international den Ruf als Elferkiller erarbeitet hatte, wurde er mit einem Wechsel zu Bayern München in Verbindung gebracht. Der Wechsel kam nicht zustande - doch der Weltfußball sollte Livakovic nicht mehr vergessen. 

In diesem Sommer wechselte er zum türkischen Traditionsverein Fenerbahce, wo er den zu Manchester United abgewanderten Altay Bandir ersetzt. Livakovic’ Vertrag bei Dinamo Zagreb wäre im Sommer 2024 ausgelaufen. Der 28-Jährige hatte einen klaren Wechselwunsch, eine Vertragsverlängerung kam nicht infrage. Also musste der sonst so verhandlungsstarke kroatische Serienmeister Fenerbahce bei der Ablöse entgegenkommen. 

Zum ersten Mal in seiner Karriere verlässt Livakovic seine Heimat Kroatien.
Zum ersten Mal in seiner Karriere verlässt Livakovic seine Heimat Kroatien.AFP

Die Karriere von Dominik Livakovic ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich. Der Großcousin des einstigen Weltklasse-Stürmers Josip Skoblar fand 2016 über seinen Ausbildungsverein NK Zagreb den Weg zu Dinamo. 2017 debütierte er für Kroatien. Seine erste große Sternstunde erlebte er bei der EM 2021, er löste Danijel Subasic als kroatische Nummer eins ab. Vor allem auf der Linie und bei hohen Bällen ist Livakovic ein sicherer Rückhalt.

Alejandro Grimaldo (ablösefrei)

von Benfica Lissabon zu Bayer Leverkusen

Ohne die Strahlkraft von Trainer Xabi Alonso hätte sich Grimaldo in zehn von zehn Fällen gegen einen Wechsel zu Bayer Leverkusen entschieden. Der 27-Jährige wurde beim FC Barcelona ausgebildet und wechselte im Januar 2016 für eine geringe Ablöse zu Benfica. Dort reifte er zu einem Weltklasse-Spieler heran. Viermal wurde er portugiesischer Meister, 40 Einsätze in der UEFA Champions League stehen zu Buche. Einzig das Debüt im spanischen Nationalteam lässt noch auf sich warten. Nach dem Rücktritt von Jordi Alba haben sich Grimaldos Chancen auf ein Debüt für “La Roja” aber merklich erhöht.

Alejandro Grimaldo wechselte dank Xabi Alonso in die deutsche Bundesliga.
Alejandro Grimaldo wechselte dank Xabi Alonso in die deutsche Bundesliga.bayer04.de

In Leverkusen galt die linke Abwehrposition vergangenes Jahr als Schwachstelle. Nun wurde sie zur Stärke. Grimaldo genießt unter Alonso viel offensive Freiheit. Das kommt seinem Gespür für gefährliche Vorstöße und seiner feinen Ballbehandlung zugute. 

Bei Bayer ist Grimaldo gesetzt. Das gezahlte Handgeld befindet sich zwar mit Sicherheit im Millionenbereich, ebenso das Jahresgehalt. Ablöse musste die Werkself für den 27-Jährigen aber keine zahlen.

Leandro Paredes (2,5 Millionen Euro)

von PSG zur AS Roma

Nach sechs Jahren ist Leandro Paredes zur Roma zurückgekehrt. In der Zwischenzeit wurde er Weltmeister mit Argentinien, kickte in Paris an der Seite von Spielern wie Sergio Ramos, Marco Verratti oder Kylian Mbappe und wurde Meister in Frankreich und Russland. 

Paredes ist zwar kein Weltklasse-Spieler, kann sich aber ohne Probleme in jede Mannschaft dieser Welt integrieren. Seine robuste Zweikampfführung und Laufbereitschaft könnten ihn für Roma-Trainer Jose Mourinho zum Stabilisator im zentralen Mittelfeld machen. Die 2,5 Millionen Euro Ablöse wirken geradezu läppisch, zumal Paredes erst 29 Jahre ist. 

Um den Wechsel in die Ewige Stadt zu realisieren, nahm Paredes sogar eine Gehaltskürzung in Kauf. Fühlt er sich in Rom ähnlich wohl wie in der Saison 2016/17, ist den Giallorossi ein echter Transfercoup gelungen.