"Geht auf meine Kappe": Erster Platzverweis in der Karriere von Leroy Sane
Leroy Sane ergriff in der Kabine des Ernst-Happel-Stadions direkt nach Julian Nagelsmann das Wort. Nachdem ihm für Sekundenbruchteile die Sicherungen durchgebrannt waren, bat der in dieser Bundesliga-Saison so brillante Offensivspieler von Bayern München seine Teamkollegen der Nationalmannschaft um Entschuldigung.
"Das Spiel geht auf mich, auf meine Kappe. Da muss ich mich beherrschen. Ich habe die Mannschaft im Stich gelassen", sagte Sane nach der ersten Roten Karte seiner Profi-Karriere. Er kam zur Selbsteinschätzung: "Das geht nicht."
Leroy Sane erlebte "Abend zum Vergessen"
Nach dem Spiel schrieb er auf X: "Ein Abend zum Vergessen in Wien. Ich habe mich für die Aktion bei meinen Mannschaftskollegen in der Kabine entschuldigt. Das darf mir bei aller Emotion und bei allem Ehrgeiz nicht passieren, gerade in unserer aktuellen Situation. Ein großes Sorry auch an unsere Fans. Wir haben viel Arbeit vor uns, damit 2024 ein erfolgreiches Jahr für uns wird."
Der 27-Jährige hatte sich beim 0:2 gegen Österreich in Wien zu einer Tätlichkeit gegen Phillipp Mwene verleiten lassen. Er schlug den Mainzer Bundesliga-Profi mit beiden Händen vors Gesicht bzw. an den Hals.
"Das war nichts Persönliches gegen Phillipp", berichtete er danach ruhig und geknickt, vielmehr sei er aus Frust über seine eigene Leistung ausgetickt. "Ich bin eben motiviert, ich will, dass wir in die richtige Richtung gehen."
Bundestrainer Julian Nagelsmann sagte im ZDF: "Die Aktion von Mwene ist nicht die allerfeinste. Am Ende muss Leroy so cool sein, dass er das nicht macht."
Rudi Völler hatte dafür nur sehr begrenztes Verständnis. "Er hat sich entschuldigt, das ist ja auch schön und gut", sagte der DFB-Sportdirektor, "aber man muss die Leidenschaft im richtigen Moment zeigen."