"Ein herber Schlag": Bayer Leverkusen verzweifelt beim Schlusslicht
"Das ist ein herber Schlag, ein Scheißtag. Da fehlen mir ehrlicherweise die Worte", sagte Hradecky. Schon wieder schafften es seine Vorderleute nicht, eine Führung auszubauen oder zumindest über die Zeit zu retten. Die in der Vorsaison als "Laterkusen" abgefeierte Werkself schlägt sich derzeit mit ihren eigenen Waffen.
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Der Bochumer Ausgleich von Koji Miyoshi in der 89. Minute sei von der Entstehung her zwar "immens unglücklich" (Hradecky), aber am Ende sei das Zweikampfverhalten in solchen Situationen einfach zu "soft", betonte Trainer Xabi Alonso. Seine Truppe sei derzeit und besonders am Samstag "einfach nicht gut genug" gewesen.
Bayer hat Meister-Blues, nicht mehr das Siegesfeuer aus der Double-Saison. Platz vier, neun Punkte hinter Bayern München: Ist die Mission Titelverteidigung schon nach zehn Spielen abgehakt? "Momentan ist der Unterschied da zwischen den Bayern und uns. Effektivität, Einstellung, eine Mischung von allem? Vielleicht ist das die Antwort", so Hradecky.
Kein Blick auf die Tabelle
Alonso wollte sich wie so oft nicht mit der Tabelle beschäftigen. "Das ist nicht meine Sorge", sagte der Baske. Wie schon im Vorjahr, als er erst im April über die fast schon sichere Schale sprechen wollte. Doch die Vorzeichen sind derzeit andere. "Es ist eine neue Saison, wir sollten nicht so viel zurückschauen, wir müssen erwachsener spielen", forderte Alonso.
Nach starkem Saisonstart gewann Bayer in den vergangenen Wochen nur das Pokalspiel gegen den Zweitligisten SV Elversberg (3:0). Ansonsten musste das Alonso-Team entweder harte Niederlagen wie zuletzt in Anfield beim FC Liverpool (0:4) oder (späte) Nackenschläge wie gegen Werder Bremen (2:2) oder Aufsteiger Holstein Kiel (2:2) hinnehmen.
Hradecky monierte vor allem die fehlende Körpersprache. "Das bringt uns nicht weiter, das sollten wir lassen." Natürlich dürfe man "frustriert sein, aber die Energie muss man anders ausleben", sagte der 34-Jährige.
Dabei hatte es "anne Castroper" so gut begonnen. Florian Wirtz zauberte, Patrik Schick traf (18.) - "gegen einen Gegner, den wir einfach schlagen müssen", sagte Hradecky. Doch erneut reichte es nicht.
Sein Fazit vor der Länderspielpause: "Ich tue mich schwer, weiß ich nicht", sagte Hradecky. Es passte an diesem kalten Nachmittag im Ruhrpott ins Bild.