Dritter Streich im vierten Spiel: SC Freiburg schwimmt auf Erfolgswelle
Mit einem Lächeln im Gesicht herzte Julian Schuster seine Spieler auf der Ersatzbank, zumindest eine leise Freude über den nahezu perfekten Saisonstart war auch dem Trainer des SC Freiburg anzumerken. 3:0 beim 1. FC Heidenheim, drei Siege in vier Spielen, ein Platz in den Spitzenrängen der Fußball-Bundesliga - der Auftakt in die erste Spielzeit nach dem Abgang von Trainerikone Christian Streich hätte für die Breisgauer wohl nicht viel besser laufen können.
"Die Jungs haben das von der ersten Minute gut angenommen", sagte der Coach trotz des Topstarts ziemlich nüchtern: "In der zweiten Halbzeit haben wir uns mit Toren belohnt." Matchwinner Vincenzo Grifo ging mehr aus sich heraus.
"Wir sind sehr glücklich", sagte der Doppeltorschütze nach dem Spiel bei Sky: "Wir haben einen sehr guten Start erwischt und können zufrieden sein." Gerade in Heidenheim wisse man immer, "was auf einen zukommt", betonte der Offensivspieler: "Diesen Spagat zu finden, zwischen gutem Fußball und diesem Kampf ist wichtig."
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Frank Schmidt sauer: "Das darf nicht passieren"
Ritsu Doan (54.) und Grifo (59., 65.) hatten innerhalb von elf Minuten und nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit die Treffer für den SCF erzielt. Der Europapokal-Neuling aus Heidenheim hielt derweil nur vor der Pause mit - was Frank Schmidt einigermaßen erzürnte.
"Was wir nach dem 0:1 gemacht haben, ist mir ein Rätsel. Das kenne ich so von meiner Mannschaft nicht", sagte der Trainer: "Das darf uns nicht passieren. Beim 0:3 haben wir das Verteidigen ein Stück weit eingestellt. Das kann meine Mannschaft viel besser. Das werde ich nie akzeptieren. Darüber werden wir natürlich sprechen. Drei Tore mit relativ wenig Gegenwehr geht nicht."
In einer ruhigen Anfangsphase war Freiburg die aktivere Mannschaft gewesen, Heidenheim überließ den Gästen den Ball und konzentrierte sich lieber aufs Verteidigen. So kam der SCF offensiv kaum zu gefährlichen Abschlüssen, stattdessen hatte Mathias Honsak (19.) für Heidenheim die erste gute Chance des Spiels.
Freiburg war durchaus bemüht, Lücken in der Hintermannschaft der Gastgeber zu finden. Jedoch fand die SC-Offensive um den Ex-Heidenheimer Eren Dinkci kein Durchkommen gegen den stabilen Defensivblock der Heidenheimer. Weil aber auch dessen lange Bälle in die Spitze meist am Freiburger Strafraum versandeten, war das 0:0 zur Pause die logische Folge.
In der zweiten Halbzeit dauerte es dann gerade einmal vier Minuten bis zur ersten Großchance. Dinkci (49.) schob den Ball freistehend am Tor vorbei, Doan machte es wenig später deutlich besser: Von der Strafraumkante schlenzte der Japaner den Ball traumhaft ins Tor. Der Treffer spielte Freiburg in die Karten. Heidenheim musste seinen Defensivblock etwas lösen. Die dadurch entstehenden Räume wusste der SC zu nutzen, vor allem in Person von Grifo.