Dribbelkünstler und Zweikampfmonster: Die Top-Verteidiger der Bundesliga-Saison 23/24
Alex Grimaldo (Bayer Leverkusen)
Keine Bundesliga-Rangliste in dieser Saison ohne Alex Grimaldo. Der Spanier lieferte als Außenverteidiger Zahlen wie die eines Angreifers, war vom ersten Spieltag an einer der Eckpfeiler beim sensationellen Gewinn der deutschen Meisterschaft von Bayer Leverkusen. Mit insgesamt 23 Scorerpunkten von der linken Außenbahn demonstrierte der 28-Jährige auch, dass er taktisch in jedem System seine Stärken ausspielen kann.
Immer wieder rückte der ehemalige Benfica-Profi ins Mittelfeldzentrum, um seine Passstärke auszuspielen und sich kreativ am Spielaufbau zu beteiligen. Insgesamt fand er sich bemerkenswerte zwölfmal in unserer Elf der Woche wieder, dazu erarbeitete er sich eine Durchschnittsnote von 7,9. Damit ist Grimaldo nicht nur unter den fünf besten Verteidigern der Saison, sondern erntete auch unsere Auszeichnung zum Bundesliga-Spieler der Saison.
Zum Spielerprofil: Alex Grimaldo
Maximilian Mittelstädt (VfB Stuttgart)
Wie Grimaldo welchselte auch Maximilian Mittelstädt vor der Saison der Verein und schloss sich dem VfB Stuttgart an. Der gebürtige Berliner scheint nach längerer Stagnation die Ketten abgelegt zu haben und hat in dieser Saison den endgültigen Bundesliga-Durchbruch geschafft. Mit einer für einen Außenverteidiger überragenden Zweikampfquote von fast 60 Prozent bewies der Flügelspieler, dass er für das pressingorientierte System von Trainer Sebastian Hoeneß wie geschaffen ist.
Fünfmal schaffte es der 27-Jährige in die Elf der Woche, mit einer durchschnittlichen Bewertung von 7,5 liegt er auf Platz zwei seines Teams (nur hinter Serhou Guirassy). Dass Mittelstädt eine herausragende Saison gespielt hat, blieb auch Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht verborgen: Er berief den Blondschopf in den vorläufigen EM-Kader, die endgültige Nominierung gilt als Formsache.
Zum Spielerprofil: Maximilian Mittelstädt
David Raum (RB Leipzig)
In der Nationalmannschaft wird der ehemalige Herthaner sich mit David Raum um die Position auf der linken Seite streiten. Auch der Leipziger zeigte eine starke Leistung in der abgelaufenen Spielzeit, wobei sich die Herangehensweise deutlich von der der Schwaben unterscheidet. Im RB-System unter Marco Rose bekommt David Raum die Freiheit, um seine größte Stärke auszuspielen: das Flanken.
Insgesamt 306 Mal schlug der gebürtige Nürnberger den Ball in Richtung Zentrum, achtmal bereitete er so einen Treffer vor. In einer zwischenzeitlich durchwachsenen Saison der Messestädter war Raum eine der wenigen Konstanten. Defensiv zweikampfstark, stets mit bissiger Körpersprache und offensiv immer gefährlich - so spielte auch der 26-Jährige sich in den Nagelsmann-Kader.
Zum Spielerprofil: David Raum
Jeff Chabot (1. FC Köln)
Während die ersten drei genannten Spieler jeweils eine höchst erfolgreiche Zeit mit ihrem Team erleben, musste sich Jeff Chabot in der abgelaufenen Saison mit ganz anderen Problemen herumschlagen. Sein 1. FC Köln befand sich von Beginn an im Abstiegskampf und musste letztlich trotz eines Trainerwechsels von Steffen Baumgart zu Timo Schultz aus der Bundesliga verabschieden.
Die individuellen Zahlen des Abwehrchefs stechen da beeindruckend heraus, gewann er doch fast 60 % seiner Zweikämpfe und war mit fast drei Vierteln gewonnener Kopfballduelle in der Luft nahezu unbezwingbar. Auch aufgrund der weiter bestehenden Transfersperre der Domstädter bleibt es dem FC nur zu wünschen, dass Stabilisator Chabot auch in der 2. Bundesliga gehalten werden kann.
Zum Spielerprofil: Jeff Chabot
Jeremie Frimpong (Bayer Leverkusen)
Und dann wäre da noch Jeremie Frimpong: Wer meinte, dass nach den 15 Scorerpunkten aus der vergangenen Saison der Höhepunkt der Leistung des Außenverteidigers erreicht war, der wird sich 2023/24 die Augen gerieben haben. Die Wichtigkeit von Frimpong für das Bayer-Spiel ist nochmals gestiegen, zeitweise agierte der Niederländer als offensivster Mann auf dem ganzen Feld und sammelte grandiose 18 Torbeteiligungen.
Jeder Bundesliga-Verteidiger weiß, dass Frimpongs größte Stärke die Schnelligkeit ist. Doch wie er diese einsetzen kann, ist einzigartig: Kein Spieler in der Liga hat im Alleingang mehr Gegner überlaufen, zusätzlich liegt er unter den Top 10 in den überspielten Gegnern mit seinen Pässen. Mit gerade einmal 23 Jahren hat der gebürtige Amsterdamer sein Spiel auf ein Weltklasse-Niveau gehoben und gilt als einer der heißesten Kandidaten für einen großen Transfer im Sommer.
Zum Spielerprofil: Jeremie Frimpong