Bundesliga-Underdogs: St. Pauli und Kiel wollen nicht nur "Moin" sagen
Der Duft der Stadion-Wurst, das legendäre "Hells Bells" und buntes Konfetti auf den Rängen: Alexander Blessin kann es kaum noch erwarten, endlich loszulegen.
"Ich habe keine Angst vor jeglichen Namen und das soll hier auch kein Abenteuer werden", sagte der Trainer des FC St. Pauli selbstbewusst vor dem Start in eine neue Bundesliga-Zeit beim Hamburger Stadtteil-Klub: "Ich freue mich unglaublich darauf, am Millerntor die ganz großen Klubs der Bundesliga herauszufordern."
Rekordmeister Bayern München, Champions-League-Finalist Borussia Dortmund oder den Double-Gewinner Bayer Leverkusen will der 51-Jährige mit seinen Underdogs in braun-weiß mächtig ärgern. St. Pauli ist neben Mitaufsteiger Holstein Kiel einer der großen Außenseiter in der Liga - und muss sich nach einem Umbruch wohl mächtig strecken für das große Ziel Klassenerhalt.
Wichtige Abgänge schmerzen
Der Abgang von Erfolgscoach Fabian Hürzeler in die Premier League spülte zwar viel Geld in die Kasse und bestätigte die herausragende Arbeit am Millerntor, dennoch ist er ein herber Verlust. Ebenso wie der ablösefreie USA-Wechsel des unermüdlichen Arbeiters und Top-Scorers Marcel Hartel.
Nun ist es an Blessin, das funktionierende Gerüst um den verkappten Spielmacher Eric Smith, Kapitän Jackson Irvine und die Flügelzange Elias Saad und Oladapo Afolayan in eine neue Form zu gießen.
Der erste Gradmesser am Millerntor wird am Sonntag (17:30 Uhr) der 1. FC Heidenheim sein und ist der wohl kleinste Gegner der Liga. Dennoch spielen die Heidenheimer nach ihrer sensationellen Debütsaison international und geben damit ein herausragendes Vorbild für St. Pauli und Mitaufsteiger Holstein Kiel ab, der am Samstag bei der TSG Hoffenheim startet.
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Kiel möchte mit Konstanz in der Liga bleiben
Wie beim FCH wird auch an der Ostsee auf Konstanz gesetzt. Kapitän Philipp Sander und BVB-Leihgabe Tom Rothe sind zwar weg, aber im Kern blieb die Mannschaft von Marcel Rapp zusammen. "Wir sind nicht gekommen, um nur mal Moin zu sagen", sagte der 45-Jährige dem kicker durchaus angriffslustig: "Wir wollen schon dableiben."
Das hatte in der vergangenen Saison auch der SV Darmstadt 98 vor, doch nach dem insgesamt vierten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte mussten die Lilien mit nur 17 Punkten direkt wieder runter. Der Abstieg droht angesichts der finanziellen Möglichkeiten auf den ersten Blick auch Kiel und St. Pauli - doch die Nordklubs zeigen sich wild entschlossen, es mindestens mit der Konkurrenz um Heidenheim und Bochum aufzunehmen.
Vor allem wollen aber die Kiezkicker und Holstein, der erste Bundesliga-Klub aus Schleswig-Holstein, die neue Höhenluft genießen. "Samstag 15:30 Uhr, das löst etwas in mir aus", sagte Rapp.
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