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Bundesliga: Hertha-Abstieg offiziell – Schalke lebt – Rückschlag für Union

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Bittere Realität: Hertha BSC ist offiziell abgestiegen
Bittere Realität: Hertha BSC ist offiziell abgestiegenProfimedia
Hertha BSC ist endgültig abgestiegen. Bochum-Verteidiger Keven Schlotterbeck verpasste den Hauptstädtern spät den Todesstoß. Nach einem Eckstoß erzielte er den 1:1-Ausgleich, wodurch die Hertha die Abstiegszone auch in der Theorie nicht mehr verlassen kann. Schalke 04 erkämpfte sich ein 2:2 im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Union Berlin erlitt einen Dämpfer im Kampf um die Champions-League Qualifikation.

Hertha BSC vs. VfL Bochum 1:1

Den Rücken zur Wand, heftiges Zittern um die Lizenz: doch die Stimmung im Berliner Olympiastadion war lebensbejahend. Zumindest bis zur Nachspielzeit.

Die Ausgangslage war klar: Siegen oder fliegen. Nur durch einen Heimsieg gegen den VfL Bochum konnte die Mannschaft von Pal Dardai die Chance auf den Klassenerhalt wahren. Der blieb den Hertha-Fans jedoch verwehrt.

Das Berliner Olympiastadion war wieder einmal bestens gefüllt
Das Berliner Olympiastadion war wieder einmal bestens gefülltAFP

In der 17. Minute zogen die Hauptstädter den ersten gefährlichen Angriff auf. Dodi Lukebakio setzte sich am rechten Flügel mit viel Tempo durch, seine flache Hereingabe wurde allerdings von Manuel Riemann zur Ecke abgewehrt.

Zwei Minuten später machte es Lukebakio besser: Der als falsche Neun agierende Stevan Jovetic schickte den Belgier mit einem schönen Lochpass auf die Reise. Im Eins-gegen-Eins mit Torhüter Riemann behielt Lukebakio die Nerven und netzte ein.

Das Olympiastadion bebte  – Jovetic hatte allerdings im Vorfeld des Treffers Ivan Ordets klar zu Boden gerissen. Berechtigterweise intervenierte der VAR, Schiedsrichter Felix Brych kassierte den vermeintlichen Führungstreffer ein.

In der 30. Minute stellte Hertha-Schlussmann Oliver Christensen seine Bundesliga-Tauglichkeit unter Beweis und verhinderte mit einem herausragenden Reflex gegen Takuma Asano den Führungstreffer für die Gäste.

Kurz nach der Pause zwang wiederum eine abgerissene Flanke von Marco Richter Christensens Gegenüber Riemann zum Eingreifen. 

Die Hertha machte insgesamt ein starkes Spiel und belohnte sich dafür in der 63. Minute mit dem Führungstreffer. Lucas Tousart setzte sich nach Eckstoß von Richter im Luftduell mit Philipp Hofmann durch.

Kurzzeitig erweckte Lucas Tousart die Hertha zum Leben
Kurzzeitig erweckte Lucas Tousart die Hertha zum LebenAFP

Das Drama hatte gerade erst begonnen. Ein spektakuläres Hin und Her entwickelte sich. Die Hertha igelte sich tief in der eigenen Hälfte ein und lauerte auf Konter. Bochum kam dank der Spielstärke von Kevin Stöger und Philipp Förster und viel hohen Zuspielen aber noch zu etlichen gefährlichen Angriffen.

So rettete Oliver Christensen aus kurzer Distanz erneut gegen einen Kopfball von Asano (68.). Lukebakio schoss nach einem fragwürdigen Ausflug von Manuel Riemann aus spitzem Winkel auf leere Gehäuse – doch Ordets blockte den Versuch ab.

In der 87. Minute setzte der eingewechselte Keven Schlotterbeck einen technisch anspruchsvollen Volleyschuss an den Pfosten. Selbigen traf Chidera Ejuke drei Minuten später auf der Gegenseite.

Nach einem Eckball von Kevin Stöger stand Keven Schlotterbeck goldrichtig und wuchtete den Ball in die Maschen. Die BSC-Defensive sah dabei nicht gut aus, in der vierten Minute der Nachspielzeit folgte das endgültige Aus für die Alte Dame. 

Schalke 04 vs. Eintracht Frankfurt 2:2

Drama auf Schalke, Teil 33. In Gelsenkirchen herrschte am Samstagnachmittag wieder einmal kollektive Gänsehaut. Zwar reichte es im Heimspiel gegen Frankfurt nur zum Unentschieden – die Art und Weise, wie S04 dieses erkämpfte, lässt die Fans dennoch unverändert vom Klassenerhalt träumen.

Simon Terodde sorgte für den ersten großen Hoffnungsschimmer auf Schalke. Vor ausverkauftem Haus brachte der königsblaue Kapitän sein Team nach nur wenigen Sekunden per Kopfball in Führung.

In seinem letzten Heimspiel für Schalke erzielte Simon Terodde schon in Minute eins den ersten Treffer
In seinem letzten Heimspiel für Schalke erzielte Simon Terodde schon in Minute eins den ersten TrefferProfimedia

Frankfurt musste zwar erst einen Weg ins Spiel finden. S04 agierte in enger Mannorientierung und opferte sich standesgemäß in jedem Zweikampf auf.

Doch in der 22. Minute gelang Daichi Kamada bereits der Ausgleich. S04-Torhüter Alexander Schwolow hatte gepatzt und den unplatzierten Schuss ohne Not passieren lassen.

Zum Ärger von Thomas Reis nahm Schiedsrichter Daniel Schlager das 1:1 trotz eines möglichen Foulspiels durch Christopher Lenz kurz zuvor nicht zurück. 

Die Hessen kontrollierten von da an das Geschehen. Wenige Minuten vor der Halbzeitpause verpasste Daichi Kamada knapp seinen ersten Bundesliga-Doppelpack seit dem zehnten Spieltag. Eine Hereingabe von Aurelio Buta setzte der Japaner knapp neben den Pfosten.

Moritz Jenz rettete in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit knapp vor Randal Kolo Muani. Schalke schien den Faden verloren zu haben, Thomas Reis musste sich etwas einfallen lassen.

In der 55. Minute wechselte er Dominick Drexler anstelle von Tim Skarke ein. Doch nur vier Minuten danach ein heftiger Rückschlag für die Hausherren. Nach einem Eckstoß hatte Almamy Toure viel Zeit für eine Hereingabe. Die fand seinen Abwehrkollegen Tuta, der Brasilianer erzielte das 2:1 für die SGE.

Schalke kämpfte weiter. Vom Publikum angetrieben, gelang folgerichtig der späte Ausgleich. In der 85. Minute erkämpfte sich Henning Matriciani nahe am Frankfurter Strafraum die Kugel. Er leitete auf Tobias Mohr weiter, der im Zentrum Sebastian Polter fand. Bis zum Abpfiff gab das Publikum die Hoffnung auf drei Punkte nicht auf.

Das Schalker Publikum feierte die Mannschaft, obwohl gegen Frankfurt nur ein Unentschieden gelang
Das Schalker Publikum feierte die Mannschaft, obwohl gegen Frankfurt nur ein Unentschieden gelangProfimedia

Während Schalke vorläufig zumindest auf dem Relegationsplatz, erlitt Eintracht Frankfurt im Kampf um ein Ticket für Europa einen herben Dämpfer. 

TSG Hoffenheim vs. Union Berlin 4:2 

Oft war der TSG Hoffenheim in den vergangenen Wochen vorgeworfen worden, den Abstiegskampf nicht verstanden zu haben. Zu viel Schöngeist, zu wenig Kampfgeist – so der viel verbreitete Vorwurf.

Im Heimspiel gegen Union Berlin war davon nichts zu sehen. Die Kraichgauer präsentierten sich als ebenbürtiger Gegner und gaben Union von Sekunde eins weg kaum Luft zum Atmen. Pellegrino Matarazzo schien eine harte Zweikampfführung und intensives Pressing zum Tagesmotto erklärt zu haben. 

Die TSG Hoffenheim hält dank einer couragierten Leistung gegen Union die Klasse
Die TSG Hoffenheim hält dank einer couragierten Leistung gegen Union die KlasseAFP

Was die Eisernen zu ungewohnten Fehlern in der Defensive veranlasste: Davon profitierte Ihlas Bebou in der 22. Minute. Nach einem Einwurf für die TSG unterlief Diogo Leite ein folgenschwerer Fehler. Bebou war zur Stelle, umkurvte den aus seinem Kasten eilenden Frederik Rönnow und hämmerte den Ball ins Netz.

In der 35. Minute legte Andrej Kramaric mit seinem 11. Saisontor nach. Nach Foul an Christoph Baumgartner – wiederum hieß der große Pechvogel Diogo Leite – setzte der Kroate den fälligen Strafstoß platziert in die untere Ecke.

Nach einer langen Unterbrechung gleich zu Spielbeginn gab es im ersten Durchgang sieben Minuten Nachspielzeit. Die Gäste nutzten diese für den Anschlusstreffer.

Christopher Trimmel und Danilho Doekhi könnten sich diesen Spielzug patentieren lassen: Eckball vom Union-Kapitän, Kopfball von Doekhi, dann der Jubel. Schon beim 3:1-Sieg im Hinspiel hatte diese Kombination auf genau dieselbe Weise zweifach zugeschlagen. 

Die immer noch um einen CL-Platz kämpfenden Unioner sahen sich im zweiten Durchgang dazu gezwungen, das Spiel zu machen. Hoffenheim blieb im Umschaltspiel stets gefährlich, Andrej Kramaric fixierte in der 90. Minute einen Doppelpack. Aissa Ladouni erzielte spät in der Nachspielzeit das 3:2, ehe Munas Dabbur in der 99. Minute für den 4:2-Endstand sorgte.

Andrej Kramaric nach seinem Tor zum zwischenzeitlichen 3:1
Andrej Kramaric nach seinem Tor zum zwischenzeitlichen 3:1AFP

Durch die Niederlage in Sinsheim liegt Union Berlin einen Spieltag vor Schluss nur noch dank der besseren Tordifferenz vor dem SC Freiburg auf dem vierten Tabellenplatz.

Werder Bremen vs. 1. FC Köln 1:1

Werder Bremen fixierte endgültig den Klassenerhalt. Zwar wartet man im Weserstadion bereits seit Ende Februar auf einen Sieg. Das 1:1 gegen Köln bedeutet aber mit Garantie, dass die Hanseaten auch 2023/24 Teil der Fußball-Bundesliga sein werden.

Bremen fixierte am Samstag den Klassenerhalt
Bremen fixierte am Samstag den KlassenerhaltProfimedia

Knapp vor Spielbeginn hatte sich Niclas Füllkrug fit gemeldet und war von Werder-Trainer Ole Werner auch sofort in die Startelf beordert. An Seite von Marvin Ducksch hatte der Nationalspieler Möglichkeit, seine Führung in der Torschützenliste weiter ausbauen – nutzte diese aber nicht.

Köln dominierte das Spiel, wenngleich Bremen über Marvin Ducksch zur ersten großen Chance des Spiels kam. Marvin Schwäbe glänzte mit einer herausragenden Parade (9.). Nur fünf Minuten später zwang Florian Kainz Bremen-Torwart Pavlenka ebenfalls zu einer tollen Reaktion.      

Die Hausherren hielten das Zentrum dicht – was gegen den starken Flankenfokus der Kölner aber nichts nutzen sollte. Kainz brachte den Ball zur Mitte, Steffen Tigges setzte sich im Luftduell mit Milos Veljkovic durch und erzielte das 1:0 für den FC.

Im zweiten Durchgang machte Werder einen stark verbesserten Eindruck. Marvin Schwäbe rettete die Kölner Führung einige Male, ehe Romano Schmid aus spitzem Winkel den Ausgleich für Bremen erzielte.

Marvin Ducksch legte kurz darauf beinahe das nächste Tor nach. Doch erneut war Schwäbe zur Stelle.