Bundesliga: Gladbacher Führungsspieler stärken Trainer Farke nach Horrorhalbzeit gegen BVB
"Wir stehen hinter dem Trainer, er hat uns gut eingestellt. Wir haben das nur nicht diszipliniert umgesetzt", sagte Mittelfeldspieler Julian Weigl am Samstag nach dem 2:5 (0:4) bei Borussia Dortmund: "Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen."
Nationalspieler Jonas Hofmann versicherte ebenfalls, Farke stelle die Mannschaft durchaus gut ein. "Aber es stehen elf Spieler auf dem Platz, und die haben den Plan des Trainers nicht gut umgesetzt. Da kann er dann auch wenig für."
In den ersten 30 Minuten, kritisierte Hofmann, habe seine Mannschaft sich bis zum Dortmunder 4:0 "abschlachten lassen, das hatte von vorne bis hinten wenig mit Fußball zu tun. Wir haben sie eingeladen." Es seien zwar noch zwei Tore gelungen, "aber das war nur, um das Ergebnis ein bisschen zu verschönern".
Auch Julian Weigl zufolge hatte Gladbach "in der ersten Halbzeit alles vermissen" lassen. "Damit sind wir sehr, sehr unzufrieden", sagte er, "das war ein Auftritt, wie er nicht sein darf: schon ein bisschen beschämend."
Farke selbst zeigte sich enttäuscht und fassungslos über die Vorstellung bis zum Seitenwechsel. Auf die Frage, ob er sich Sorgen um den Rückhalt der Führungsebene mache, antwortete er ausweichend, dass er sich "darüber keine Gedanken" mache.
"Für Gerüchte bin ich nicht zuständig", sagte der Trainer der Fohlen, ehe er gefrustet in den Mannschaftsbus stieg. "Das ist überhaupt nicht mein Thema", so der 46-Jährige. Teile der mitgereisten Fans drehten ihrer Mannschaft nach dem 0:4-Rückstnad nach rund einer halben Stunde den Rücken zu und sangen "Wir haben die Schnauze voll". Die ordentliche zweite Halbzeit rettete die Stimmung nur halbwegs.
Prompt machten Gerüchte die Runde, dass Gladbachs in der Regionalliga erfolgreicher U23-Trainer Eugen Polanski (37) als Nachfolger parat stehe. Ein Klubsprecher dementierte dies in der Rheinischen Post jedoch.
Farkes Bilanz liest sich indes mager: Bleibt die Borussia auf Rang elf, wäre dies die schlechteste Abschlussplatzierung seit zwölf Jahren. Und selbst mit zwei Siegen im Saisonfinale könnte er die Punkteausbeute seines Vorgängers Adi Hütter nur noch einstellen.