Bundesliga: Erst hui, dann pfui - Bayern bleibt dank Arbeitssieg an Bayer dran
Manuel Neuer reckte erleichtert die Siegerfaust in die Luft, Thomas Müller scherzte nach dem erlösenden Schlusspfiff befreit mit Trainer Thomas Tuchel. Es war noch einmal eng geworden in den letzten Minuten vor dem Fest, doch am Ende hat sich Bayern München mit einem zittrigen Pflichtsieg in die Weihnachtsferien verabschiedet. Doch dieses 2:1 (2:1) beim VfL Wolfsburg im letzten Spiel des Jahres war alles andere als eine Kampfansage an Tabellenführer Bayer Leverkusen.
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Tuchel: "Waren im roten Bereich"
"Das sind ganz wichtige drei Punkte vor der Winterpause, die tun richtig gut", sagte Bayerns Sportdirektor Christoph Freund bei Sky: "Es war klar, dass wir uns heute durchbeißen müssen, weil die Personalsituation angespannt ist."
Musiala (33.) und Kane (43.) per Traumtor trafen für den Rekordmeister. Für die nicht chancenlosen Wölfe war der Treffer von Arnold (45.+1) zu wenig. "Wir waren im roten Bereich. Größtes Kompliment an die Spieler", sagte Tuchel: "Das war am Ende in der zweiten Halbzeit ein Kraftakt."
Musiala: Jüngert Spieler mit 100 Bundesliga-Spielen
Bayern ist nun seit 17 Bundesliga-Spielen gegen Wolfsburg ungeschlagen und geht von Platz zwei auf die Jagd nach Leverkusen im nächsten Jahr. Der Rückstand auf den Werksklub beträgt weiter vier Punkte, die Bayern haben aber noch das Nachholspiel gegen Union Berlin ausstehen. Wolfsburg bleibt graues Mittelmaß der Liga.
"Mal schauen, was das Spiel für Herausforderungen bringt. Wir hoffen, dass wir die passenden Antworten haben werden", hatte Tuchel vor der Partie gesagt. Doch erst einmal musste seine Offensive um Musiala, der mit 20 Jahren und 297 Tagen zum jüngsten Spieler der Geschichte mit 100 Bundesliga-Spielen für Bayern aufstieg, nach den richtigen Ideen für die massive Wölfe-Defensive suchen.
Wolfsburg attackiert früh - Bayern übernimmt das Zepter
Die frühe Möglichkeit von Mattias Svanberg (4.) für den VfL blieb vor 28.917 Zuschauern lange die beste Möglichkeit der Partie. Die Gäste, bei denen Raphael Guerreiro und der junge Aleksandar Pavlovic wie schon zuletzt beim 3:0 gegen den VfB Stuttgart die erkrankten Joshua Kimmich und Leon Goretzka ersetzten, hatten im Wolfsburger Regen aber lange viel mehr vom Spiel. Und mit zunehmender Spieldauer erhöhte Bayern dann auch den Druck.
Doch zunächst traf Thomas Müller, der gerade seinen Vertrag noch einmal bis 2025 verlängert hat, per Kopf nur die Latte (32.). Sekunden später nickte Wirbelwind Musiala nach einer Müller-Flanke dann aber zur verdienten Führung ein. "King Kane" erhöhte mit einem wunderbaren Schlenzer aus rund 20 Metern - es war bereits das 21. Saisontor für den Engländer.
Arnold gibt Gastgebern Hoffnung - und vergibt spät
Doch Arnold sorgte mit seinem Gewaltschuss aus der Distanz dann noch vor der Pause dafür, dass es spannend blieb. Zudem hätten die Bayern viel mehr aus ihrer Überlegenheit herausholen können, doch aussichtsreiche Angriffe wurden etwa von Müller oder Sane zu schlampig zu Ende gespielt. Auf der anderen Seite hatten Tiago Tomas und Rogerio (58.) für die immer mutiger werdenden Wölfe den Ausgleich auf dem Fuß.
In der Folge gab Bayern die Kontrolle etwas aus der Hand, es entwickelte sich mehr und mehr ein offener Schlagabtausch. Natürlich wollte Bayern den Sieg und hatte durch Kane (74.) eine gute Möglichkeit, doch auch Wolfsburg witterte seine Chance. Und so sahen die Zuschauer zum Jahresabschluss keine hochklassige, aber überraschend packende und offene Partie. In der Nachspielzeit parierte Neuer gut gegen Arnold (90.+2).