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Bundesliga: Drama in Stuttgart und München, Leipzig kaltschnäuzig, Mainz zu ungefährlich

Henri Briese
Wichtiger Punkt nach dem Lucky-Punch - Der VFB Stuttgart sabotiert Dortmund im Meisterschaftsrennen
Wichtiger Punkt nach dem Lucky-Punch - Der VFB Stuttgart sabotiert Dortmund im MeisterschaftsrennenProfimedia
Das Abstiegsgespenst geisterte durch die heutigen 15:30-Spiele am 28. Spieltag. Hoffenheim wollte Bayern ärgern, Augsburg versuchte Leipzig zu schocken und Stuttgart plante mit Sebastian Hoeneß den BVB Zuhause in die Schranken zu weisen. In Köln gab es noch wenig Sorge um den Klassenerhalt, jedoch waren die Mainzer Gäste drauf und dran mit ihrer Serie von 8 ungeschlagenen Spielen noch in den europäischen Wettbewerb einzuziehen. Konnten Baumgarts Geißböcke dieser Serie ein Ende setzen?

Bayern München vs. Hoffenheim

Nachdem die Bayern im Duell gegen City klar den Kürzeren gezogen haben und nun im Rückspiel ein 3:0 aufzuholen haben, ist die Meisterschaft wichtiger denn je. Denn auch im DFB Pokal konnte sich der Rekordmeister unter dem neuen Coach Thomas Tuchel nicht durchsetzen. Nun musste gegen Hoffenheim dringend ein Sieg her, um das Drama, dass sich auch durch den Mané-Skandal im Verein weiter hochgeschaukelt hatte, etwas zu besänftigen. Die TSG besaß heute die Chance mit einem Erfolg das Thema Abstieg für diese Saison vollends abzuschließen.

Aber nach 17 Minuten gab es direkt eine Ansage der Münchener, schön rausgearbeitet von Coman und dann war es Benjamin Pavard, der sich in Mittelstürmer-Position durchmogelte und das 1:0 für die Bayern erzielte. Die Hausherren dominierten die Partie hier in allen Belangen, bekamen aber nach dem Führungstreffer kaum noch qualitativ hochwertige Chancen. Hoffenheim hingegen gelang es selten in das letzte Drittel zu kommen, womit zur Halbzeit eine verdiente und unumkämpfte Führung des FCB zu verzeichnen war.

Nach der Pause kamen dann die Hoffenheimer viel besser in die Partie. Innerhalb der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs erarbeiteten sich die Sinsheimer zunehmend Chancen und waren plötzlich wieder absolut zurück im Spiel. In der 71. Minute konnten sich die Gäste endlich belohnen, nach einem Freistoß von Andrej Kramaric kracht das Leder an den linken Pfosten und ins Tor - 1:1. Kurz danach jubelten die Bayern wieder, doch Benjamin Pavard stand im Abseits, sonst hätte er hier seinen Doppelpack schnüren können. Daraufhin entstand hier ein offener Schlagabtausch, bei dem Bayern zeigte, dass für ein Wunder im Rückspiel gegen City noch einiges fehlte. Bis zum Ende hin konnten sich die Münchener hier nicht mehr in Führung bringen - 1:1 Endstand und Hoffenheim entführte einen Punkt gegen schwache Bayern.

1. FC Köln vs. FSV Mainz 05

Einige Zeit lang hatten die Fans des 1. FC Köln Hoffnung, dass es diese Saison vielleicht wieder ins internationale Geschäft gehen könnte. Der Verein war jedoch der Doppel-Belastung nicht gewachsen, scheiterte kläglich in der Conference League und musste teilweise sogar darum bangen, nicht noch in Abstiegsgefahr zu geraten. Der FSV Mainz 05 hingegen steht im Fernduell mit Leverkusen und Frankfurt, um die Serie von 8 Spielen in Folge ohne Niederlage mit einem ECL-Platz zu belohnen. Die Leverkusener, die morgen in Wolfsburg antreten mussten, waren zu Beginn der Partie nur 2 Zähler vor den Mainzern.

In der 17. Minute konnte Widmer, Ludovic Ajorque bedienen und der Franzose traf zum dritten Mal in Folge, bereits gegen Bremen und Leipzig war der Mittelstürmer treffsicher- 0:1 Mainz startete perfekt. Daraufhin fehlten einfach die weiteren Chancen, Köln war näher am Ausgleich, als die Mainzer am 0:2, doch wirklich gefährliche Aktionen gab es nicht und damit war das Tor von Ajorque zur Halbzeit erstmal der goldene Treffer.

Im zweiten Durchgang starteten die Kölner perfekt - Hector bediente in der 51. Minute Dejan Ljubicic, plötzlich stand es hier 1:1 und Steffen Baumgart jubelte. Die Mainzer waren nun gefordert, denn nur mit einem Sieg konnten sie, zumindest vorerst, an Leverkusen vorbeiziehen. Doch dazu kam es nicht mehr, das Spiel tröpfelte vor sich hin, bis dann der Abpfiff am Ende beide erlöste - Resultat 1:1 und die Mainzer bleiben weiter ungeschlagen.

RB Leipzig vs. FC Augsburg

RB Leipzig befand sich nach den zwei Niederlagen im Anschluss an die 7:0-Demontage gegen Manchester City wieder auf dem Erfolgskurs. Gegen Borussia Dortmund gewann man dominant mit 2:0 und auch der Auswärtserfolg bei Hertha bringt Selbstvertrauen für die Roten Bullen im Vorfeld der Partie gegen den FC Augsburg. Für den FCA geht es im Rest der Saison darum, die kleine Chance noch in den Abstiegs-Strudel zu geraten endgültig zu ersticken und natürlich sich bestmöglich zu verkaufen. Im Hinspiel gab es ein munteres 3:3 zwischen den Fuggerstättern und RB, auch heute haben sich viele hier ein ähnliches Spektakel gewünscht.

Direkt in der 5. Spielminute gab es zumindest schon den ersten Hauch von Spektakel, als nach einem einfachen Ballverlust von im Aufbauspiel von RB, Iago, Arne Maier per Flanke bediente - 0:1 der FCA führte. Nur 5 Minuten später konnte dieser Faux-Pas direkt korrigiert werden, Kampl besorgte nach einer Werner-Vorlage den prompten Ausgleich für die Hausherren. Und die Sachsen hatten hunger, 32. Minute Reingabe von Henrichs, der auf der rechten Außenbahn nicht wirklich angegangen wurde und Timo Werner besorgte humorlos die 2:1 Führung für die Roten Bullen. Nur 3 Minuten später war es wieder Timo Werner. Nach Zuspiel von Kevin Kampl erhöhte der Nationalspieler auf 3:1, Augsburg wusste nicht wie ihnen geschah. Die Hausherren konnten danach einen Gang zurückschalten und mit einer soliden Führung in die Pause gehen.

In der zweiten Hälfte beruhigte sich die Partie massiv, ein weiteres 3:3 war hier in weiter Ferne. Keine gefährlichen Aktionen auf beiden Seiten. Innerhalb der ersten halben Stunde nach dem Seitenwechsel passierte recht wenig. In der 81. Minute kamen die Augsburger dann aus dem Nichts - nach einem geblockten Schuss, zog Ruben Vargas im Nachfassen ab und holte den Anschlusstreffer für den FCA, nur noch 3:2, die Leipziger Passivität wurde bestraft. Am Ende reichte es aber nicht mehr für die Fuggerstätter, um das Spiel wieder auszugleichen und für RBL reicht eine gute Halbzeit um hier den dritten Sieg in Folge zu feiern - Leipzig gewinnt 3:2

VFB Stuttgart vs. Borussia Dortmund

Der VFB Stuttgart steckte weiterhin voll im Abstiegskampf, umso wichtiger war es heute hier gegen Borussia Dortmund einen Überraschungssieg feiern zu können. Die Dortmunder konnten nach zwei Niederlagen in Folge zuletzt, gegen Union endlich wieder punkten und damit im Kampf um die Meisterschaft weiterhin im Rennen bleiben. Dafür musste heute aber definitiv ein Sieg her, Stuttgart war aber definitiv nicht zu unterschätzen. Nach dem Erfolg im Pokal bei Nürnberg und dem 3:2 Sieg in Bochum befand sich das Team von Sebastian Hoeneß in guter Verfassung- Sollte der 4. Trainer diese Saison endlich den nötigen Erfolg bringen?

Nach einer starken Phase der Gastgeber, konnten sich die Schwarz-Gelben immer häufiger in die Offensive bringen. Sebastien Haller war es dann in der 27. Minute. Nach Vorlage von Malen klatscht der Rückkehrer den Ball zur 0:1 Führung in die Maschen. In der 33. Minute durfte der Vorbereiter dann selbst ran, Donyell Malen unterstrich die Dortmunder Dominanz, die sich langsam aufbaute und erhöhte die Führung 0:2 für den BVB. Und als wenn das noch nicht bitter genug gewesen wäre, musste Führungsspieler und Defensiv-Chef Konstantinos Mavropanos nach Doppel-Gelb bereits in der 39. Minute den Platz verlassen. Dortmund durfte nun also in Überzahl und Führung sehr komfortabel in den zweiten Durchgang gehen.

Kurz nach Beginn der 2. Halbzeit war es direkt Guirassy, der den Anschluss für die Stuttgarter erzielte, jedoch stand der Stürmer knapp im Abseits. Der VFB schien in Unterzahl stärker zu performen, als noch zu 11. - In der 78. Minute schlugen sie dann verdienterweise das erste Mal zu - Tanguy Coulibaly zum 1:2 Anschlusstreffer nach Zuspiel von Anton. Die Borussia schwamm und das obwohl der FCB im Parallelspiel gegen Hoffenheim wohlmöglich sogar Punkte liegen lassen könnte. Dann kam die Quittung für die Grottenleistung seit dem Seitenwechsel. Josha Vagnoman in der 84. Minute zum 2:2 Ausgleich, der Ex-HSVer und nun Nationalspieler brachte den VFB hier wieder zurück ins Spiel.

Und bei 6 Minuten Nachspielzeit waren es eher die Stuttgarter, die sich hier Hoffnungen auf den Sieg machen konnten, als die in der ersten Halbzeit so dominanten Dortmunder. Die BVB-Fans zitterten hier, bis in die Nachspielzeit und endlich kam die Erlösung - 3:2 - Giovanni Reyna in 90+3. Durch das Ergebnis der Bayern wären die Westfalen punktgleich im Meisterschaftsrennen. Dabei hatten sie die Rechnung aber nicht mit dem VFB gemacht, die Moralmonster aus Baden-Württemberg wollten auf Zwang hier einen Punkt mitnehmen. In aller letzter Sekunde kam dann Silas nach Abspiel von Josha Vagnoman zum Abschluss - Ausgleich und Endstand 3:3 - Ein Wahnsinnsspiel hier am Samstagnachmittag, das keinen Sieger verdient hatte.