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Bundesliga: Das gleiche alte Lied - Borussia Dortmund stolpert in Bochum

AFP
Nach dem Spiel am Boden zerstört: Jude Bellingham.
Nach dem Spiel am Boden zerstört: Jude Bellingham.SID
In der neuen Rolle als Gejagter im Bundesliga-Titelrennen ist Borussia Dortmund sofort gestolpert - wieder bei einem Abstiegskandidaten. Im kleinen Revierderby beim VfL Bochum kam der BVB nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und könnte die Tabellenführung gleich wieder verlieren: Mit einem Sieg gegen das Schlusslicht Hertha BSC würde Rekordmeister Bayern München am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) im Fernduell wieder vorbeiziehen.

Den Gästen gelang im B1-Duell durch Karim Adeyemi (7.) nur der Ausgleich nach der frühen Bochumer Führung durch Anthony Losilla (5.). Die Dortmunder, die in sechs Pflichtspielen in Folge auswärts ohne Sieg sind, hatten zuletzt schon bei Schalke 04 und dem VfB Stuttgart Punkte liegen gelassen. Der VfL erkämpfte sich nach vier Pleiten in fünf Heimspielen einen wichtigen Punkt im Tabellenkeller.

Zum Match-Centre: VfL Bochum vs. Borussia Dortmund

Borussia Dortmund: Terzic setzt auf Eintracht-Elf - Bochum-Fans heizen ein

BVB-Trainer Edin Terzic ersetzte den verletzten Nico Schlotterbeck durch Niklas Süle, ansonsten vertraute er dem Team, das mit dem 4:0 gegen Eintracht Frankfurt die Tabellenführung erobert hatte. Bochums Coach Thomas Letsch stellte gegenüber der 1:5-Heimpleite gegen den VfL Wolfsburg lediglich auf zwei Positionen um: Deutschlands WM-Schreck Takuma Asano und Cristian Gamboa rückten in die Startelf.

Die VfL-Fans schworen die Gastgeber mit einer Choreo und anschließendem blau-weißem Nebel noch einmal auf die Endphase im Abstiegskampf ein. Als sich die Rauchschwaden verzogen hatten, trauten die 26.000 Zuschauer im Ruhrstadion ihren Augen nicht. Nach einem missglückten Abwehrversuch der Dortmunder zog Losilla von der Strafraumgrenze ab und traf in den Winkel zur Bochumer Führung.

Bochum bejubelt Losillas Traumtor.
Bochum bejubelt Losillas Traumtor.SID

Adeyemi kontert Losillas Traumtor

Doch viel Zeit zum Jubeln hatte der Abstiegskandidat nicht, der Favorit antwortete prompt: Auf der rechten Seite setzte sich Donyell Malen durch, in der Mitte verlängerte Sebastien Haller mit der Fußspitze auf den Torschützen Adeyemi. Nach dem wilden Start bemühte sich der BVB um etwas Ruhe und Ordnung im Spiel. Doch Bochum hielt mit viel Kampf und Zweikampfhärte dagegen.

Schnelle Antwort von Adeyemi.
Schnelle Antwort von Adeyemi.SID

Während die Gäste schnell und direkt nach vorne spielten, hatte der VfL große Probleme. Allein Adeyemi hatte gleich dreimal den Führungstreffer auf dem Fuß (27./31./38.). Auf der Gegenseite verpassten Asano (35.) und Philipp Hofmann (42.) das mögliche 2:1.

Fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidung bringt Dortmunder zum Kochen

Nach der Pause verstärkte Dortmund seine Angriffsbemühungen, doch die Bochumer Abwehr zeigte sich zunächst stabiler als in der ersten Hälfte. Vehement forderte der BVB einen Elfmeter, als Danilo Soares in einem Zweikampf im Strafraum gegen Adeyemi hart zu Werke ging (65.). Der VfL schaffte es immer seltener, Nadelstiche in der Offensive zu setzen und für ein wenig Entlastung zu sorgen.

Bundesliga Top-5
Bundesliga Top-5SID

Bei Dortmunds Schlussoffensive half auch der eingewechselte Marco Reus, der am Donnerstag seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hatte. Auch Youssoufa Moukoko (75.) und Jude Bellingham (77.) scheiterten in der Folge aber am starken Manuel Riemann im VfL-Tor - und ein Treffer von Mats Hummels wurde wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben (90.).

Bundesliga: Dortmund fährt enttäuscht nach Hause

"Wir wussten, wir hatten es in der eigenen Hand, wenn wir heute hier gewinnen. Von daher ist das sehr enttäuschend", kommentierte Gregor Kobel die 90 gespielten Minute. Julian Brandt monierte die vielen, vergebenen Chancen: "Ich ärger mich über das, was wir selbst beeinflussen können. Es war der geplante Chaos vom VfL. In der 1. Halbzeit haben wir gute Chancen herausgespielt. In der 2. Halbzeit haben wir uns am Chaos beteiligt, es war ein bisschen wie ein Basketballspiel. Mit einem Quäntchen Glück geht es natürlich anders aus. Heute ist eine Chance gewesen, ein bisschen Druck in den Süden zu senden. Es ist eher bitter, als dass es sich wie ein Punktgewinn anfühlt. Aber wir geben nicht auf", so der BVB-Mittelfeldspieler.

Terzic war außer sich vor Enttäuschung: "Es ist extrem bitter. Es war ein sehr intensives und enges Spiel. Wir haben uns eine Vielzahl an Chancen erspielt, aber es gab drei Schlüsselszenen, die unglücklich für uns gelaufen sind", sagte der Deutsch-Kroate, der das Schiedsrichter-Gespann heftig kritisierte: "Es ist eine einmalige Chance für uns, auch für mich als Trainer, so nah an der Meisterschaft dran zu sein. Alles, worum ich die Schiedsrichter gebeten habe, war: Guck es dir an. Aber die Entscheidung war, es sich nicht noch einmal anzuschauen."