Bundesliga Ampel: Die große Torflut - Bei Union liegen die Nerven blank
Rot: Es brennt in Köpenick
Zehn Pflichtspiele in Folge verloren, sieben Niederlagen in der Liga, nur Tabellenplatz 15. Bei Union Berlin klappt einfach gar nichts mehr. Schon in der Vorwoche sprachen wir über den langsamen Absturz der Eisernen.
Obwohl man auf dem Papier den wesentlich besseren Kader hat, verlor Union am Samstag 0:2 bei Werder Bremen. Dabei offenbarte Urs Fischer eine gewisse Planlosigkeit. Lange Bälle auf Kevin Behrens waren das bevorzugte Stilmittel, brauchten aber kaum Erfolg ein. Einstudierte Spielzüge, ruhige Ballbesitzphasen - Fehlanzeige! Der Sprung vom ewigen Underdog zum spielstarken Champions-League-Teilnehmer ist nicht gelungen.
Sieht man bei einem Statement von Geschäftsführer Oliver Ruhnert ganz genau hin, scheint auch ein Trainerwechsel nicht mehr gänzlich ausgeschlossen zu sein. "Es ist eine Geschichte, die wir gerade durchleben, die wir so in der Form noch nie hatten. Wir wollen es alle miteinander wieder erfolgreich gestalten", erklärte Ruhnert in der Mixed Zone des Weserstadions. Er wolle nun mit den Verantwortlichen "offen und ehrlich diskutieren".
Die Spieler machten fast ausschließlich mit unglücklichen oder unfairen Aktionen auf sich aufmerksam. Robin Knoche - im vergangenen Jahr der große Stabilisator in der Union-Defensive - erzielte wenige Minuten vor der Halbzeitpause ein Eigentor. Rani Khedira holte sich für einen wilden Kung-Fu-Tritt die Rote Karte ab. Diogo Leite hätte sich in der 80. Minute selbige ebenfalls verdient gehabt, sah aber überraschenderweise nur Gelb. Sheraldo Becker schrieb mit einem Schubser gegen einen Balljungen zusätzliche Negativ-Schlagzeilen.
Grün: Die große Torflut
Für Liebhaber des Offensiv-Spektakels war der 9. Bundesliga-Spieltag 2023/24 ein einziger Wohlfühlurlaub. Insgesamt fielen 42 Treffer! Nur hauchdünn schrammten wir am trefferreichsten Spieltag der Bundesliga-Historie vorbei. Zum Saisonabschluss 2001/02 hatten die Fans zweimal mehr Anlass zum Jubeln.
Für das trefferreichste Spiel an diesem Wochenende war ein Team im Alleingang verantwortlich: Der FC Bayern München. Bekanntlich feierte der Rekordmeister einen unglaublichen 8:0-Erfolg gegen Darmstadt 98. Auch Leipzigs 6:0-Sieg gegen Köln und das 3:3 zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund trugen ihren Teil zur großen Torflut bei.
Diese Zahlen sind kein Zufall, seit Saisonbeginn verwöhnt uns die Bundesliga mit Toren, Toren und noch mehr Toren. 3,67 Treffer fallen 23/24 durchschnittlich pro Spiel. In bislang 81 Partien gab es erst zwei Nullnummern. Gerne weiter so!