Die frohe Kunde von der Blitz-Heilung seines Ausnahmekönners überbrachte Xabi Alonso nüchtern und beiläufig. "Alle Spieler sind fit und haben trainiert", sagte der Meister-Trainer von Bayer Leverkusen zum Start seiner Pressekonferenz.
Er schloss damit auch Zauberfuß Florian Wirtz ein, dessen Ausfall im kniffligen Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt gedroht hatte. Alonso gab Entwarnung: "Er ist im Kader. Er kann spielen, es ist viel besser. Das ist das Wichtigste."
Wirtz hatte sich beim Länderspiel gegen die Niederlande (1:0) am Montag in München eine Kapselverletzung im rechten Sprunggelenk zugezogen, eine längere Pause galt zum Start in wegweisende Wochen für Bayer als wahrscheinlich. Doch schon am Samstag (15:30 Uhr/LIVE in der Flashscore-Audioreportage) kann Wirtz in der Offensive wieder wirbeln - und lässt Alonso so zumindest etwas durchatmen.
Defensive Probleme
Denn andere Baustellen gibt es beim Double-Gewinner zur Genüge. Der Saisonstart war mit nur drei Siegen aus sechs Bundesliga-Spielen durchwachsen, von der Leichtigkeit der Vorsaison ist beim derzeitigen Tabellenfünften nicht mehr viel übrig. Das machte das völlig überraschende 2:2 gegen Aufsteiger Holstein Kiel nach einer 2:0-Führung deutlich.
"So kann es nicht weitergehen", soll Alonso in der Kabine laut Sport Bild gepoltert haben, jeder müsse sich "überlegen, wie er die nächste Phase angehen will." Vor allem defensiv läuft nicht viel zusammen - und nun stürmen in Omar Marmoush und Hugo Ekitike auch noch zwei Eintracht-Angreifer in Topverfassung auf die wankende Abwehr zu.
Schon zwölf Gegentore hat die Werkself in den ersten sechs Bundesliga-Partien kassiert, in der gesamten Vorsaison waren es nur insgesamt 24. "Es ist ein Thema, wir haben oft darüber gesprochen. Wir müssen es verbessern. Wir müssen es auf dem Platz zeigen, dass wir wettbewerbsfähig sind, dass wir konzentriert bleiben. Sie sind sehr gefährlich und in einem guten Moment", betonte Alonso.
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Wochen der Wahrheit
Bayer 04 stehen nach einem laut Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes "nicht ganz optimalen" Saisonstart nun wichtige Wochen bevor. Sieben Spiele warten bis zum 9. November auf die Werkself, darunter die Kracher in der Bundesliga gegen den VfB Stuttgart (1. November) und in der Champions League beim FC Liverpool (5. November).
Zuerst steigt aber das Duell mit den drittplatzierten Frankfurtern. Neben dem möglichen Einsatz von Wirtz wird Alonso auch die Bilanz Mut machen: Die letzten zehn Heimspiele gegen die Eintracht hat die Werkself allesamt gewonnen - und das immer mit mindestens zwei Toren Differenz.