"Blauhaie" auf historischem Beutezug - Kap Verde begeistern beim Afrika Cup 2024
Als Ryan Mendes per Elfmeter für die "Blauhaie" traf, fielen die Kapverden in den Ausnahmezustand. Die Menschen in der kleinen Hauptstadt Praia zogen den geliebten Karneval einfach vor, sie tanzten auf den Straßen und ließen ihre Helden immer wieder hochleben.
Der überraschende Einzug des kleinen Vulkan-Inselstaates inmitten des Atlantiks ins Viertelfinale des Afrika Cups 2024 ließ alle Dämme brechen. Die überglücklichen Spieler zelebrierten ihren unerwarteten Erfolg auf dem Platz bereits mit ihrem Schlachtruf "Huh huh aaahh", das in etwa wie das berühmte isländische "Huh" klingt.
Nächstes Duell beim Afrika Cup 2024 gegen Südafrika
Nach dem 1:0 gegen Mauretanien durch einen späten Strafstoß von Mendes (88.) wartet nun am Samstag Favorit Südafrika, der den WM-Vierten Marokko ausgeschaltet hat, auf die "Tubaroes Azuis" - die blauen Haie des Archipels vor der Küste Nordwestafrikas mit seinen knapp 590.000 Einwohnern und der Amtssprache portugiesisch.
Es ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen mit 24 Profis aus 24 verschiedenen Klubs aus 16 verschiedenen Ländern, von Irland und Moldau über die USA und Zypern bis hin zu Österreich, Frankreich oder Portugal, der beim Turnier in der Elfenbeinküste für Furore sorgt. Und es soll noch längst nicht das Ende des Beutezugs sein.
"Wir wollen weiter Geschichte schreiben", sagte Bebe mit Nachdruck. Der 33 Jahre alte Stürmer vom spanischen Erstligisten Rayo Vallecano ist quasi der Star des No-Name-Teams. 2010/2011 stand Bebe unter der Legende Alex Ferguson bei Manchester United unter Vertrag. Er brachte es auf einige wenige Einsätze, darunter auch in der Champions League - ein Tor gelang ihm nicht.
Halbfinale als Ziel vor Augen
Vergangenheit - für Bebe und sein Team zählt nur die Gegenwart. Und die bietet eine riesige Chance, nachdem die Kapverdier in der Gruppenphase bereits die Favoriten Ägypten (2:2) und Ghana (2:1) geärgert hatten. "Wir sind stolz auf das, was wir bis jetzt geleistet haben. Ich bin überglücklich über unseren Weg", sagte Trainer Pedro Brito.
Auch Südafrika soll auf diesem Weg nicht zum Stolperstein werden. "Es sind viele größere Teams dabei, aber wir versuchen trotzdem, eine Chance zu haben. Wir haben unser Ziel weiter vor Augen, das wir vom ersten Tag an verfolgt haben: Nämlich das Halbfinale zu erreichen", so Bubista mit Selbstvertrauen. Man sei nur noch "einen Schritt davon entfernt, und wir werden weitermachen. Wir glauben daran."
Schon jetzt hat Kap Verde Historisches geleistet. Noch nie hatte das kleine Land ein K.o.-Spiel beim Afrika-Cup gewonnen. Die Fortsetzung soll folgen - inklusive Karneval.