Schock für den HSV: Mario Vuskovic bleibt bis 2026 gesperrt
Vuskovic habe "keine mildernden Umstände" vorlegen können, die "zur Verkürzung der vierjährigen Sperre hätten herangezogen werden können", teilte der Internationale Sportgerichtshof CAS am Dienstag zum Entsetzen des Zweitligisten mit. Daher sei das Gremium zu dem Schluss gekommen, dass "es keinen Grund gibt, von der Anwendung des FIFA-Regeln abzuweichen", die eine vierjährige Sperre vorsehen.
Die vorläufige Suspendierung, die seit dem 15. November 2022 in Kraft war, wird vom Gericht angerechnet. Bei dem 22-Jährigen war am 16. September 2022 in einer am HSV-Trainingszentrum von der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) genommenen Dopingprobe EPO nachgewiesen worden. Die Analyse der B-Probe bestätigte später das Ergebnis.
Vuskovic und seine Anwälte würden nun das Urteil prüfen, teilte der HSV in einer ersten Reaktion mit: "Spieler und Verein bitten um Verständnis, dass dies einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Im Nachgang werden der HSV und Vuskovic in den internen Diskurs gehen, die neue Sachlage bewerten und dann das weitere Vorgehen besprechen."
"Höchst fragwürdige Analyseergebnisse"
Der ehemalige HSV-Sportvorstand Jonas Boldt hatte die Arbeit der NADA und der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA vor einem Jahr deutlich kritisiert. Im Interview mit der Zeit sprach der damalige Manager im Juni 2023 von "höchst fragwürdigen Analyseergebnissen", sein Glaube daran, dass es "NADA, WADA und den von diesen akkreditierten Laboren ausschließlich um die objektive Wahrheitsfindung geht, hat in der Tat gelitten, nachdem ich das Verfahren eng begleitet habe", führte Boldt aus.
Konkret werde "die Analytik bei EPO durch ein Bildgebungsverfahren geführt, welches nach Ansicht zahlreicher Wissenschaftler unpräzise ist und teilweise zu nicht oder kaum nachvollziehbaren Ergebnissen führt. Daraus resultieren auch im Fall von Mario Vuskovic 'höchst fragwürdige Analyseergebnisse'", so Boldt.
Trainer, Mitspieler und Fans hatten sich beim HSV seither immer wieder für Vuskovic eingesetzt. Regelmäßig hielten seine Teamkollegen nach Spielen ein Plakat mit der Aufschrift "Free Vuskovic" und der Rückennummer 44 hoch, zuletzt nach dem 34. Spieltag der vergangenen Saison. Auch Baumgart hielt in der schweren Zeit zu Vuskovic. "Mario verdient dieses Vertrauen. Denn was ihm zur Last gelegt wird, ist massiv. Ist ja nicht so, als hätte er die falsche Aspirintablette geschluckt, das muss man erstmal hinbekommen", sagte der HSV-Trainer vor Saisonstart dem Magazin 11Freunde.
Der DFB hatte Vuskovic zunächst für zwei Jahre gesperrt, dagegen war neben der NADA auch die WADA vorgegangen und hatte die übliche Vierjahressperre für des Dopings überführte Sportler gefordert. Der Abwehrspieler beantragte die Aufhebung seiner Sperre und forderte die Feststellung, dass er nicht gegen geltende Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen habe. Der CAS kam nun zu einem anderen Urteil.