HSV zerlegt Aufsteiger Münster - Darmstadt steckt in der Krise
HSV vs. Münster 4:1
Dank des wiedererstarkten Torjägers Robert Glatzel hat der Hamburger SV endlich Fahrt aufgenommen. Zwei Tore des Mittelstürmers ebneten den Weg zum überzeugenden 4:1 im Nostalgieduell mit Aufsteiger Preußen Münster.
Mit sieben Punkten nahm das Team von Trainer Steffen Baumgart Kontakt zur Spitzengruppe auf. Die Preußen, die zuletzt in der Meisterschaftsendrunde 1951 den HSV besiegt hatten (3:1), stehen dagegen mit nur einem Zähler aus den ersten vier Spielen im Tabellenkeller.
Glatzel brachte die Hamburger bei seinem ersten Startelfeinsatz der Saison früh in Führung (7.) und jubelte demonstrativ mit dem Trikot von Mario Vuskovic, der am Dienstag vom Internationalen Sportgerichtshof CAS mit einer vierjährigen Dopingsperre belegt worden war.
Nach dem 2:0 von Daniel Elfadli (26.) legte Glatzel noch einmal nach (45.+1). Torge Paetow verkürzte für Münster (58.), doch der eingewechselte Moritz Heyer stellte den alten Abstand wieder her (65.).
Die beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder trafen zum ersten Mal in einem Punktspiel seit 60 Jahren aufeinander: Sie hatten die allererste Saison des deutschen Fußball-Oberhauses im direkten Duell in Münster mit einem 1:1 eröffnet, im Rückspiel siegte der HSV mit 5:0, die Preußen stiegen nach nur einem Bundesligajahr ab. 1974 gab es im DFB-Pokal noch mal ein Wiedersehen, als die Hamburger sich mit 4:0 durchsetzten.
Die Gastgeber nutzten eiskalt ihre erste Chance: Glatzel traf nach einer Flanke von Fabio Balde per Kopf zum frühen 1:0. Nach einer Ecke von Miro Muheim und schlechter Abwehrarbeit der Gäste erhöhte Elfadli aus zwölf Metern und sorgte schon nach knapp einer halben Stunde für klare Verhältnisse.
Einen Konter aus dem Lehrbuch über vier Stationen schloss Glatzel nach Hereingabe von Ransford Königsdörffer aus kurzer Distanz zum 3:0 ab. Damit war das Spiel bereits zur Halbzeit entschieden, Münster blieb den Beweis der Zweitliga-Tauglichkeit schuldig.
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Elversberg vs. Darmstadt 4:0
Absteiger Darmstadt 98 bekommt kein Bein auf den Boden. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht verlor beim letztjährigen Aufsteiger SV Elversberg 0:4 (0:2) und steht nach der dritten Pleite im vierten Spiel mit nur einem Punkt da. Saisonübergreifend steht für die Hessen nur ein Sieg in den letzten 31 Ligapartien zu Buche.
Eine schwere Verletzung zog sich offenbar der Elversberger Florian Le Joncour zu. Der Franzose stürzte in der 64. Minute unglücklich auf seinen Arm, verdrehte sich auch das Knie und wurde fast 20 Minuten lang hinter einem Sichtschutz auf dem Feld behandelt, ehe er ins Krankenhaus gebracht wurde. Die Nachspielzeit in der zweiten Halbzeit dauerte daher 25 Minuten.
Luca Schnellbacher brachte die Lilien schon früh in Rückstand (5.). Fisnik Asllani legte schnell nach (20.). Als nach der Pause die Darmstädter etwas mehr Offensivdrang und Engagement entwickelten, sorgte Asllani mit seinem zweiten Treffer für die Entscheidung (59.). Filimon Gerezgiher setzte noch eins drauf (90.+2). Elversberg kletterte mit dem ersten Saisonsieg ins Tabellenmittelfeld.
Die Saarländer bestimmten vom Anpfiff an das Geschehen, die Gäste ließen ihnen viel Platz. So konnte Schnellbacher völlig unbedrängt einköpfen, beim zweiten Gegentreffer half Kapitän Clemens Riedel unfreiwillig mit, als er Asllanis Schuss unhaltbar abfälschte. Und dem dritten Tor ging ein katastrophaler Abspielfehler von Kai Klefisch voraus.
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Nürnberg vs. Magdeburg 0:4
Der 1. FC Magdeburg hat Miroslav Klose und dem 1. FC Nürnberg die zweite Saisonniederlage in der 2. Bundesliga beigebracht. Beim verdienten 4:0 gegen den Club profitierten die Gäste auch von zwei korrekten Entscheidungen des VAR.
Unter anderem wurde die Führung von Xavier Amaechi (20.) nachträglich anerkannt. Magdeburg, für das auch Livan Burcu (65.), Alexander Nollenberger (84.) und Philipp Hercher (90.+2) trafen, kletterte vorerst auf Rang drei der Tabelle, Nürnberg bleibt auf Platz 13.
Zweimal meldete sich VAR Daniel Schlager in der ersten Halbzeit, zweimal nahm Felix Brych seine auf dem Spielfeld getroffene Entscheidung zu Recht zurück: Beim Treffer von Amaechi lag die zunächst angezeigte Abseitsstellung nicht vor, nachdem Lukas Schleimer im Strafraum zu Fall gekommen war (39.), revidierte der Schiedsrichter aus München auch seinen Elfmeterpfiff.
Nürnberg drängte nach der Pause vehement auf den Ausgleich, unter anderem klärte Mohamed El Hankouri bei einem Kopfball von Finn Jeltsch auf der Linie, Schleimer traf im Anschluss den Pfosten (54.). Magdeburg behielt allerdings kühlen Kopf und bestrafte anschließend gleich zweimal das inkonsequente Verhalten der Nürnberger Abwehr.
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