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HSV stolpert in Kaiserslautern und steht auf dem Relegationsplatz

Henri Briese
Ludovit Reis war heute nicht so auffällig wie gewohnt, der Mittelfeld-Regisseur des HSV musste heute auf der 6er Position aushelfen.
Ludovit Reis war heute nicht so auffällig wie gewohnt, der Mittelfeld-Regisseur des HSV musste heute auf der 6er Position aushelfen.Profimedia
Bei dem 6:1 Erfolg gegen Hannover 96 am vergangenen Oster-Wochenende hatte der HSV einiges an Selbstvertrauen getankt. Die Rothosen wollten nun genau dort weitermachen und nicht wieder in ihren "April-Blues" verfallen, der in den vergangenen Jahren immer wieder für einen verpatzten Wiederaufstieg gesorgt hatte. Nächste Aufgabe war dafür heute ein Auswärtssieg bei dem 1. FC Kaiserslautern auf dem Betzenberg. Eine Aufgabe die zuletzt Jahn Regensburg im Oktober vergangenen Jahres gelang, konnten die Hamburger heute nachlegen?

Hinsichtlich der Aufstellung gab es gerade bei den Hausherren aus Kaiserslautern einige Veränderungen. In der Offensive wurde komplett durchgetauscht, sodass heute Zolinski, de Preville und Redondo starteten. Beim HSV fehlte vor allem Jonas Meffert, der Dauerbrenner verpasste damit sein erstes Spiel in dieser Saison - ersetzt wurde er vom finnischen Youngster Anssi Suhonen. 

Die Hamburger begannen stürmisch, wollten hier direkt zeigen, dass sie das Spiel bestimmten. In der 5. Minuten war es dann Suhonen, der nach einem Flügellauf von der rechten Seite versuchte in der Zentrale Robert Glatzel zu bedienen, FCK Torhüter Luthe faustete die Kugel aber vor dem Top-Torschützen des HSVs ins Seitenaus. Unter der Woche war der 29-Jährige vermehrt in den Schlagzeilen, da er als Ersatz von Niclas Füllkrug beim Konkurrenten Werder Bremen gehandelt werden soll. Im Spiel war von diesem Drama jedoch keine Spur zu sehen. Die Hausherren liefen die Rothosen mutig an, die Hamburger schafften es immer wieder spielerisch diesem Druck entgegenzuwirken.

Eine erste Hälfte auf Augenhöhe

Nach 21 Minuten ist es aber Kaiserslautern, die den Vorteil aus der aufgerückten Hamburger Defensive ziehen und so tauchten die Teufel in Form von de Preville vor dem Sechszehner der Rothosen auf. Nach einem Tackling von Muheim verliert der Abschluss des Franzosen jedoch an Fahrt, sodass Heuer Fernandes diesen wegfausten konnte. Die Lauterer wurden zunehmend mutiger und waren zeitweise in dieser ersten Hälfte sogar das besser Team auf dem Platz. Dieser Mut und die Offensiv-Power sorgten jedoch für Räume, die der HSV kurz vor der Pause beinahe nutzen konnte. Robert Glatzel legte in der 44. Minute ab für Anssi Suhonen, der den Ball im Sechszehner mit dem ersten Kontakt aufs Tor bringen wollte, doch der Schuss flog knapp übers Aluminium.

Die Hamburger wurden stärker, Kaiserslautern zog mit

Nachdem es mit dem torlosen Unentschieden in die Halbzeit ging, fanden die Teufel am heimischen Betzenberg auch besser in den zweiten Durchgang. Nach einem Ballverlust in der 48. Minute kurz vor der Mittellinie lief Marlon Ritter allen Verteidigern des HSV davon, bis Schonlau seinen Abschluss in letzter Instanz noch blocken konnte. Die Hamburger schienen nun durch diese Aktion aufgewacht zu sein und wurden aktiver, gefährlichster Abschluss daraufhin war in der 57. ein Kopfball von Schonlau nach einer Ecke von Benes, der den Kasten nur knapp verpasste.

Das Niveau des Spiels schraubte sich fortlaufend hoch, der FCK wollte nun aber wieder das Heft in die Hand nehmen. In der 71. Minute war es Zimmer, der im rechten Halbfeld die Defensive des HSV früh anlief, einen Ballverlust erzwang und in der Zentrale den eingewechselten Terrance Boyd bediente. Der US-Amerikaner konnte den Ball artistisch mit der Ecke an Heuer Fernandes vorbeischieben - 1:0 für Kaiserslautern. Das Team von Tim Walter schien darauf eingeschüchtert, die Norddeutschen fanden kein wirkliches Mittel, um die Defensive der Hausherren zu durchbrechen. Die Krönung des ganzen folgte dann in der Schlussphase. Nachdem wenige Sekunden vorher Aaron Opoku eingewechselt wurde, schnappten sich die Lauterer in der 86. Minute nach einem Fehlpass im Aufbauspiel die Kugel und der Ex-HSVer wurde im Strafraum prompt bedient, schob ein zur 2:0 Führung und der Betzenberg bebte.

In der Nachspielzeit gab das Heimteam sich weiterhin keine Blöße, erhöhten in der 90. beinahe sogar noch zum 3:0 über Hanslik, aber das Endergebnis war klar. Seit 2004 konnte Kaiserslautern kein Spiel mehr gegen den Hamburger HSV gewinnen und heute war es, in diesem für den HSV so wichtigen Spiel soweit. Die Hamburger, für die kommende Woche das Derby gegen St. Pauli ansteht müssen definitiv wieder einen Gang hochschalten, um nicht erneut den Aufstieg in letzter Sekunde noch zu versieben.