HSV patzt und rutscht ab - Bundesliga-Traum rückt in weite Ferne
Steffen Baumgart legte die Stirn in Falten und schaute gestresst umher, er war "unzufrieden". Natürlich war er das. "Wenn wir oben ran wollen, müssen wir Spiele gewinnen", sagte Baumgart, doch der Trainer war mit seinem HSV der große Verlierer des Osterwochenendes. Denn: Der schon so lange vom Bundesliga-Aufstieg träumende Traditionsklub rutschte auf Platz vier ab.
"Geht es nur noch um die Relegation?", fragte das Hamburger Abendblatt nach dem bitteren 1:1 bei der SpVgg Greuther Fürth. Und die Hamburger Morgenpost schrieb: "Der Super-GAU im Aufstiegskampf rückt für den HSV immer näher".
Dabei wurde Baumgart als Nachfolger von Tim Walter eigentlich genau dafür geholt, um den Super-GAU zu verhindern. Doch während die Konkurrenten St. Pauli, Kiel, Düsseldorf und Hannover an Ostern alle etwas zu feiern hatten, läuft es beim HSV auch unter dem 52-Jährigen alles andere als rund. Baumgarts bisherige Bilanz ist nur Mittelmaß: Zwei Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlagen.
Mangelnde Chancenverwertung bereitet Kopfzerbrechen
"Ich habe ein Spiel gesehen, das wir aufgrund unserer vielen Möglichkeiten hätten gewinnen können - vielleicht sogar hätten gewinnen müssen", sagte Baumgart und haderte mit der Chancenverwertung seines Teams, das kurzfristig auf Angreifer Nummer eins Robert Glatzel hatte verzichten müssen: "Wenn du das 2:0 aber nicht machst, bleibt der Gegner im Spiel. So holen wir nur einen Punkt, damit müssen wir leben. Wofür dieses Ergebnis noch gut ist, werden wir am Ende der Saison sehen."
Doch erst einmal droht der HSV selbst den Relegationsplatz zu verspielen, weil Jomaine Consbruch (77.) per Traumtor für Fürth das Traumtor von Miro Muheim (56.) noch konterte - und Düsseldorf nach dem Sieg beim 1. FC Kaiserslautern nun einen Punkt vor den Hamburgern liegt. Den direkten Aufstieg kann der HSV angesichts von sieben Punkten Rückstand auf Kiel sowie zwölf auf St. Pauli wohl abhaken.
Auch wenn sie es nicht mehr in der eigenen Hand haben, aufgeben gilt nicht beim HSV - doch der Druck vor der Partie am Samstag gegen den 1. FC Kaiserslautern (13 Uhr) ist groß. "Wir schauen weiter nur auf uns, nicht auf die anderen Mannschaften, das bringt nichts", sagte Muheim: "Aber klar ist, dass wir die Dinge analysieren und besser machen müssen, um Spiele zu gewinnen."