Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Endlich wieder erste Liga - darum geht's für den HSV zurück ins Oberhaus

Henri Briese
Die HSV Fans wollen zurück in die Bundesliga.
Die HSV Fans wollen zurück in die Bundesliga.Profimedia
Aus dem Bundesliga-Dino ist ein Zweitliga-Dino geworden. Bereits zum achten Jahr in Folge steht der HSV in der 2. Bundesliga und wartet sehnlichst auf den Befreiungsschlag. Doch dieser könnte 2024/25 endlich gelingen, es wäre ein Stein, der dem leidenden Fan der Rothosen vom Herzen fallen könnte - macht Steffen Baumgart das scheinbar unmögliche nun letztendlich doch möglich?

Zum Ende der vergangenen Saison hat der HSV das getan, für was er in der deutschen Fußballszene bereits mehr als nur bekannt ist - der Trainer wurde gewechselt. Trotz eines sportlichen Aufwärtstrends traute man Tim Walter nicht zu, den Wieder-Aufstieg zu realisieren - Steffen Baumgart, der Mann mit der Schiebermütze übernahm. Aber auch der Ex-Köln-Coach und bekennender HSV-Fan seit der Kindheit konnte das Comeback in die Bundesliga nicht realisieren - noch nicht.

Diese Saison wurde Baumgart Zeit gegeben, sein Team zu formieren, trotz vieler Angebote sind Leistungsträger wie Robert Glatzel oder Ludovit Reis den Rothosen weiterhin treu geblieben und sie sind hungrig endlich historisches zu schaffen. Dies soll mit einem Kader aus altbekannten Leistungsträgern, aber auch neuen Stars geschehen. Silvan Hefti, Davie Selke oder Adam Karabec sind Namen, die für die zweite Liga eigentlich zu schade erscheinen und auch Wunschspieler Elfadli oder Jugend-Juwel Yalcinkaya traten dem Kader bei.

Same procedure as every year Mrs. HSV?

Es ist eigentlich das selbe Mantra wie jedes Jahr - "dieses Jahr klappt es wirklich" und am Ende sah man sich dann in der Relegation oder, noch schlimmer, auf dem vierten Rang, der teilweise schon wie ein Fluch über den Hanseaten schwebte. Doch dieses Jahr scheint es irgendwie anders zu sein, der HSV wirkt abgeklärter, auch nach dem Unentschieden gegen Hertha hielt sich die negative Kritik in Grenzen, man hat gelernt. Vier Punkte gegen zwei der größten Konkurrenten im Aufstiegskampf lässt sich auf dem Papier als Erfolg bewerten und soll der Baustein für eine große Saison werden, die Step by Step aufgebaut und in Ruhe zu Ende gespielt werden soll.

Man könnte meinen, ein böser Hexenmeister habe einen an den Hamburgern gefressen, denn nicht nur der vierte Platz auch der Frühling gilt als einer der Flüche des Zweitliga-HSV. Läuft es bis dorthin alles nach Plan, kommt das plötzliche Nervenflattern und der Leistungseinbruch, aber auch hierfür hat man in dieser Saison einen "Heiltrank". Denn der Klub strotzt nur so von Routine, gepaart mit dem feinen Quäntchen frischer Talente, die befreit aufspielen und ihren Hunger in Erfolg umwandeln können.

Steffen Baumgart bekam auch, ein wenig überraschend, wenig Feuer unter dem Hintern nachdem der verpasste Aufstieg besiegelt war - das Vertrauen und Gemeinschaftsgefühl herrscht vor. Wie Jugend-Direktor und HSV-Ikone Horst Hrubesch im Interview betonte herrsche seit geraumer Zeit ein "Wir-Gefühl" beim Verein, was passenderweise auch der Claim der Hanseaten ist - "Wir sind der HSV" ist ein Kampfschrei und ein Appell ans Gemeinschaftsgefühl innerhalb des Teams und zur engen Bindung in Richtung der Fans.

Für die Fans, für Uwe - Hamburg kehrt zurück

Nach dem Pokal-Auftritt am Sonntag gegen Meppen folgt erstmal "leichte Kost". Mit Hannover, Münster und Regensburg warten zwei Aufsteiger und ein kleines Derby gegen 96 auf die Rothosen und das könnte bereits wegweisend für diese Saison werden. Übersteht man die größte Hürde des Dinos - die kleinen Fische, kann den HSV eigentlich nichts mehr aufhalten, die Qualität des Kaders ist für die zweite Liga absolute Extraklasse und sollte, insofern Steffen Baumgart sein System weiterhin gut umgesetzt bekommt mit vollem Erfolg endlich den Sprung nach oben ermöglichen. 

Ein erster Platz für die erste Liga? Absolut möglich mit diesem Team und dann wird es in Hamburg ein tagelanges Fest geben. Aufgestauter Frust, verklemmte Emotionen, der Hamburger SV hat eine leidende, aber extrem loyale Fankultur, die sich teilweise in ihrem ganzen Leben nichts sehnlicher wünscht, als sich endlich wieder mit den ganz großen messen zu können. Es sei ihnen auf jeden Fall vergönnt, jenen die Woche für Woche ins Stadion gehen und für das Motto "Wir sind der HSV" leben - für euch und natürlich für "Uns Uwe", der auf seinem Flat-Screen im Himmel das Geschehen betrachtet geht's diese Saison endlich wieder in die Bundesliga.

Henri Briese
Henri BrieseFlashscore