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"Das Ergebnis gibt ihm recht": Steffen Baumgart erfindet sich neu

Steffen Baumgart mit der ikonischen Kopfbedeckung.
Steffen Baumgart mit der ikonischen Kopfbedeckung.Profimedia
Steffen Baumgart zeigt sich bei seiner Rückkehr als HSV-Trainer nach Köln wandelbar und verblüfft nicht nur seinen Ex-Klub.

Steffen Baumgart kann auch anders. Nein, pfeifend, energisch, angespannt auf die Knie gestützt, so sah man ihn auch beim Eröffnungsspiel der Zweitligasaison an der Seitenlinie. Aber der Fußball, den sein Hamburger SV da plötzlich spielte, nicht schön, aber erfolgreich, der ist neu - und er überraschte auch seine alte Liebe.

Match-Center: 1. FC Köln vs. Hamburger SV

"Auch als Trainer entwickelt man sich ja weiter - und das war dein anderer Ansatz", erklärte Abwehrspielers Timo Hübers vom 1. FC Köln anerkennend. Die Hamburger hatten dem FC den Saisonauftakt mit dem 2:1-Auswärtssieg vermiest - und Kölns neuer Kapitän muss es wissen: Der Innenverteidiger kennt Baumgart und dessen Spielweise sehr gut.

"In seinen zweieinhalb Jahren hier, ich glaube da standen wir nicht einmal so tief wie der HSV in der zweiten Halbzeit", sagte Hübers: "Das Ergebnis gibt ihm recht - alle andere Statistiken nicht." Nach den beiden frühen Treffern zog sich der HSV weit zurück und zeigte einen reifen, weil effektiven und erfolgreichen Auftritt.

Baumgart zieht positives Resüme

Baumgart setzt defensiv auf eine Fünferkette. Das hatte er in seiner Profitrainerlaufbahn zuvor nur einmal, 2020 für wenige Spiele beim SC Paderborn - allerdings ohne Erfolg. Bereits in der Vorbereitung hatte sich dieser Formationswechsel angebahnt, und er fruchtete, zumindest defensiv.

"Wir haben es in der zweiten Halbzeit nicht mehr gut gemacht, was Fußball angeht, dafür richtig gut, was verteidigen angeht. Und das musst du machen in der zweiten Liga", resümierte Baumgart, der an alter Wirkungsstätte freundlich empfangen wurde.

Über die Außen gelangen den Kölnern in der Schlussphase immer wieder Durchbrüche. Auch um diese Problemstelle nach dem Abgang von Ignace Van der Brempt zu schließen, machte der Nordklub am Sonntag den Transfer des Schweizer Rechtsverteidigers Silvan Hefti vom CFC Genua perfekt.

Bei der Bearbeitung zweier andere Baustellen bewies Baumgart in Köln ein glückliches Händchen, wurde aber auch zum Glück gezwungen. Nur weil Top-Torjäger Robert Glatzel noch verletzt fehlt und der Zugang Davie Selke Trainingsrückstand hat, bot Baumgart Ransford Königsdörffer erstmals in der Sturmspitze auf - und der avancierte mit zwei Treffern zum Matchwinner.

Zudem ersetzte Daniel Heuer Fernandes im Tor die etatmäßige Nummer eins Matheo Raab, die wegen einer Lungenentzündung ausfiel. Der 31-Jährige glänzte mit Zuverlässigkeit und starken Paraden und will seinen zurückgewonnenen Platz auch behalten - ganz egal, ob hinter einer Fünfer-, Dreier- oder Viererkette.